Wenn wir in einem Kreis sitzen und ein sanftes Summen aus dem Atem der Frauen  

emporsteigt, sind wir mit der Lebenskraft und der Energie des Universums verbunden. Dieser Gesang kann uns wiegen, er kann uns erregen, uns hoch emporfliegen lassen. Der Gesang kann uns zentrieren, er kann uns trösten; unser Bewußtsein wird von dem Gesang verändert.  

Diese Energie ist der Kegel der Kraft, über den alle Gebete an den Großen Geist gerichtet werden.   

Der Gesang hat auch einen physischen Einfluß auf unseren Körper, indem er den elektrischen Strom in unserem Blut ins Gleichgewicht bringt und alle unsere Chakren zu einer holistischen Einheit verbindet.   

Diese Nächte, die mit dem Gesang für die Göttin ausgefüllt sind, lassen die Zeiten stillstehen; wir sind wahrlich zwischen den Welten, wir berühren Vergangenheit und Zukunft zugleich.   

 

Trommeln sind die Klänge aus dem Bauch des Universums;  

Trommeln leisten dem Herzschlag Gesellschaft; die Trommeln besitzen eine direkte Verbindung zum Geist und lassen den Geist sich erheben, glücklich oder ärgerlich werden, herausfordernd und rebellisch, oder sie lösen uns in Ekstase auf.  

Trommeln sind ein sehr mächtiges Instrument zur Bewußtseinsveränderung.   

Ohne Trommeln gibt es keinen Tanz.   

Die Trommeln sammeln uns und ziehen uns in die Gruppe hinein; die Trommeln warnen und sagen uns zukünftige Geschehnisse voraus, vollbringen die Einheit von Körper und Geist.   

Trommeln werden in allen Kulturen benutzt.   

Die Trommel ist das älteste Instrument.   

Die Trommel des Schamanen wird nicht zum Vergnügen, nicht einmal bei Festen geschlagen. Sie wird benutzt, um die Geister zu rufen und dem Schamanen bei seiner Reise durch die Welten zu helfen.   

Die Trommel wird das Pferd des Schamanen genannt. Sie wird mit heiligen Symbolen verziert, die den Weg vorzeichnen, dem der Verstand in Vereinigung mit den Geistern folgen kann.  

 

Tanz ist Anbetung.

 

Wenn wir unseren Körper und unseren Geist und unsere Stimmen dem Klang der Trommeln folgen lassen, sind wir selbst die Göttin, die den Tanz des Lebens tanzt, die elementare Metapher für ein höheres Bewußtsein. Wann hast du zuletzt in Ekstase getanzt?   

Wann hast du zuletzt die Mischung aus Rhythmus und dem Gefühl von Festlichkeit in deinem ganzen Körper gespürt? Tanz ist Heilung. Tanze zumindest achtmal im Jahr mit der Erde, so wie sie um die Sonne tanzt; tanze auch zu jeder Vollmondin.

 

Im Altertum waren Priester und Priesterinnen der Göttin Hei­lige Tänzer, die ihre Mythologie, ihre Kosmologie, ja sogar ihre Philosophie darstellten, indem sie bestimmte Bewegungen den Gedanken und Gefühlen zuordneten. Sieh die Priesterin tanzen. Sie dreht sich, wie die Erde sich dreht.  Sie öffnet ihre Arme, um die Welt zu umarmen. Sie berührt den Boden, um ihre Energie zur Erde zurückzuschicken. Sie erhebt sich und streckt sich nach dem Himmel, um die Energie von der Erde hinaufzubringen und sie durch ihren Körper zum Geist zu leiten.   

Sie öffnet die Arme, um zu segnen; sie schließt ihre Arme, um zu schützen; sie bückt sich, um die Energie wieder in die Welt zu bringen.   Feiere unter der Mondin.  Sie ist die elementare Quelle der Trance und der Ekstase.  

  

... aus Herrin der Dunkelheit Königin des Lichts von Zsuzanna Budapest