Ein
Gleichnis:
Sichere
Heimfahrt
aus
dem Buch »Feuer in der Seele«
Spiritueller Optimismus
als Weg zu innerer Heilung von Joan Borysenko
Vor langer, langer, langer
Zeit,
selbst noch bevor Großvater
Himmel die Sterne gebar,
gab es nur Ein Wesen.
Ein reines Bewußtsein
von Liebe,
in der Vollständigkeit
ruhend
seiner unausgesprochenen
Geschichten
und ungesungenen stummen
Gesänge.
Eines Tages aber, aus
Gründen, die niemand mehr weiß,
ja niemand je wußte,
wurde das Eine rastlos.
Manche sagen, es beschloß,
ein kosmisches Versteckspiel zu spielen,
und splitterte sein Licht
auf in winzige Funken,
ein jeglicher begabt
mit dem vollständigen Potential des Ganzen.
Auf diese Weise konnte
das Eine sich erkennen und sich mehren.
So wurde jeder Funke
in ein Gewand von Fleisch gehüllt und
sein Licht und Wissen
tief in seinem Herzen verborgen.
Der Sinn des Spiels war,
daß alle Teile des Ganzen.
Ein Gleichnis ihren Weg
zurück entdeckten,
nachdem sie alle Geschichten
gelebt,
alle Gesänge gesungen,
die sie zu weisen, barmherzigen
Mitschöpfern
und Gefährten des
Einen machen würden.
Die jungen Seelen schlugen
viele Wege ein.
Jeder Heimweg hatte seine
Geschichte,
und jede Seele reagierte
auf die Geschichte,
wie sie wollte: frei,
und wob neue Geschichten ein ins Traumgespinst
des Einen Großen
Träumers.
Und die Sonne ging auf,
und die Sonne ging unter.
Die Gezeiten kamen und
gingen.
Neues Fleisch entstand,
und altes Fleisch kehrte zur Erde zurück.
Und das Eine sah neue
Geschichten wachsen im Theater der Vielen.
Manche dieser Geschichten
führten näher an die Heimat heran.
Es waren jene, in denen
die Liebe die Angst überwand.
Manche dieser Geschichten
führten in Sackgassen.
Es waren jene, in denen
die Angst die Liebe verschleierte.
Die Dramen waren lang
und die Zerstreuungen zahlreich.
Eine nach der anderen
vergaßen die meisten Seelen,
daß sie sich überhaupt
auf einer Reise befanden.
Sie verschliefen die
Ersten Geschichten,
die das Eine zurückgelassen
als ewige Wegweiser und Führer,
auf daß jede Seele
ihren Weg zurückfinden konnte
in die Heimat.
Im Glauben, allein und
gesondert zu sein,
gelangten die verirrten
Seelen in ein fremdes Land,
darin der Anschein herrschte,
der Tod sei wirklich
und die Liebe flüchtig
wie ein Schatten.
Manche suchten Trost im
Reichtum, andre in der Macht.
Manche fanden ihn in
Speisen, Drogen, Alkohol, Zorn,
Fernsehen oder Besitz,
in Klatsch, Kritiksucht oder einem Gott,
der eifersüchtig
log:
»Du bist erwählt,
du bist errettet, nur einen Heimweg gibt's,
und das ist dieser!«
Berührt vom Los seiner
verirrten Teile,
sandte das Eine, liebend,
Rufer aus ins All,
die seine Funken aus
dem Angst-Traum wecken sollten
und sie zurück zur
Liebe führen
und zur Sehnsucht nach
Wiedereinssein mit dem Großen All-Geliebten.
Diese Weckrufe des Schmerzes
rissen die Seelen aus ihrem Schlaf des Vergessens.
Und ihre Brüder und
Schwestern überall im Kosmos vernahmen ihre Hilfeschreie.
Sichtbare und ungesehene
Helfer kamen, wann immer sie die Absicht zog,
der starke Sog des Willens
einer Seele,
die zum Ursprung flehte
mit echter Sehnsucht nach Vergebung, Einssein, Liebe.
Und sie halfen diesen
Seelen,
sich der Fesseln schmälernden
Glaubens,
liebloser Taten der Ahnungslosigkeit
zu entledigen,
damit sie ihren sicheren
Heimweg fänden.
Sie werden auch dir zur
Heimfahrt verhelfen,
so du bittest und Glauben
hast,
auch nur wie ein Senfkorn,
und so du geduldig bist
und bereit,
den Weisungen des Weltalls
zu gehorchen,
selbst wenn sie nicht
das sind,
was du zu hören
hofftest.
Nicht mein,
sondern Dein Wille geschehe
dies ist das Bewußtsein,
das dich zurückführen
wird, in die Heimat.