Für die meisten Hexen und Heiden beginnt mit Samhain das neue Jahr, jedoch feiern dies einzelne Gruppen auch erst im Dezember mit Yule und der damit verbunden Wiedergeburt des Lichtes.
Doch wie dem auch sei: die Schleier sind dünn in dieser Nacht auf den ersten November. Themen wie Übergang, Transformation, Abschied und Wiedergeburt stehen im Zentrum der Ereignisse.
Die Zeit der dunklen Göttinnen bricht an. Cerridwen rührt in ihrem Kessel, Hekate weist den Weg durch die Unterwelt und Inanna begibt sich auf die entlarvende Reise zu ihrer dunklen Schwester Ereshkigal. Viele Mythen gilt es zu erforschen und eine Reise durch die virtuellen Welten des Weltweiten Netzes fesseln Euch mit zahlreichen Geschichten zu dieser Zeit an den Bildschirm.

Es ist jene Zeit in welcher wir uns bewusst werden, dass der Tod ein Teil des Lebens ist und in welcher wir die Ahnen einladen um mit uns das ewige Rad! des Jahreskreises zu feiern. So zelebrieren wir das Wachstum auf allen Ebenen, welches wir nur erfahren können, wenn wir auch bereit sind loszulassen und auf der Basis neuer Sichtweisen in eine neue Ära unseres Selbst eintauchen.
Abschiede fallen Mensch bekanntlich nicht leicht und doch ist ohne sie die Veränderung nicht möglich.

Wir verabschieden uns von alten Gewohnheiten um neue Erfahrungen und Energien in unsere Leben zu lassen. Doch eines ist immer wichtig: wir dürfen nichts verdrängen oder loswerden wollen, sondern wir müssen den Dingen ins Antlitz sehen, sie erkennen, annehmen, würdigen und transformieren, denn sonst geht der Schuss gerne und schnell nach hinten los und im Laufe der Zeit bekommen die verdrängten Aspekte ein ungesundes Eigenleben, verwandeln sich in selbstkreirte Monster, die uns gerne und oft unerkannt plagen. Deshalb ist dies auch die Zeit der sogenannten „Schattenarbeit“ in welcher wir uns auch wieder einmal ganzheitlich im inneren Spiegel betrachten und lernen uns mit allen Aspekten unserer Selbst zu lieben.

von: http://www.erdspirit.net

Was sich die Amerikaner als Leihgabe entlehnt haben und was das Christentum zu einen seiner wichtigsten Feiertage gewandelt hat, ist mehrere tausend Jahre alt und europäisch.
Samhain soll sich in einer Deutung von 'sam-fuin' ableiten und das heisst Sommers-Ende.

Das keltische Jahr beschränkte sich auf die Jahreszeiten Sommer und Winter und zu Samhain endete das alte und begann das neue Jahr. Deshalb kommt Samhain auch mehr Bedeutung zu, als dem Sommeranfang, Beltane, das nächstwichtige Fest.

Zum Zeitpunkt Samhain sollte alles abgeschlossen sein, was es an Aktivitäten in der Landwirtschaft gegeben hat.
Und es war auch der Abend, an dem die häusliche Gemeinschaft der Großfamilie wieder komplett zusammensitzen konnte.
Nicht zuletzt dieses Beisammensein war Anstoß für eine Feier und für zahlreiches Zeremoniell.
Die Rückkehr der Toten

Samhain stand aber nebst mehr oder weniger spielerischem Brauchtum noch unter einem zweiten Zeichen: Einem gewissen Bruch im Zeitengefüge.
Dem, ein halbes Jahr dauernden Tag sollte nun die Periode der Nacht folgen.
Und da waren die Wände zu anderen Welten besonders dünn, weil das alte Jahr zu Einbruch der Dunkelheit endete und das neue mit dem nächsten Tagesanbruch begann - die dazwischen liegende Nacht war somit ein Freiraum.

Man glaubte, dass die Toten an diesem Abend die Erlaubnis hätten, an den Ort ihres früheren Lebens zurückzukehren. Und da es sich aufgrunddessen natürlich größtenteils um hochverehrte Ahnen handelte, standen die Lebenden dem Ereignis mit etwas gemischten Gefühlen gegenüber - mit Achtung und mit Scheu.

Grundsätzlich hatten die Kelten ein recht unbefangenes Verhältnis zum Tod - man fürchtete weder das Sterben noch die Verstorbenen, aber da viel Unerklärliches damit verbunden war, blieb doch eine gewisse Zurückhaltung.

Solcherart wurden auch aus zweierlei Gründen Speisen und Getränke für die Besucher aus der anderen Welt bereitgestellt: Zum einen wollte man die Toten, die sich hier versammelten, ehren und zum anderen versuchte man sie damit abzuhalten, irgendwelchen Schaden an Haus und Bewohnern anzurichten.
Eines wusste man in jedem Fall: die Toten sollten nicht mit Lebenden zusammentreffen - also begab man sich trotz des Festtages früh zu Bett, um die Stuben den Besuchern zu überlassen. Und wer ein Geräusch hörte, ging dem besser nicht nach, denn nicht allzu selten waren Neugierige ganz einfach in den anderen Welten verschwunden.
Verschwunden nicht deshalb, weil sie den Toten zum Opfer gefallen waren, sondern weil sie - begünstigt durch die Nähe der Verstorbenen - im brüchigen Zeitengefüge auf der falschen Seite gelandet waren ...