Die Wilde Frau
Ich gehe durch den Wald
und spreche vertraut mit den Tieren.
Ich tanze barfuß im Regen,
nackt und frei.
Ich reise auf Pfaden,
die ich selber erschaffe,
und so, wie es mir gefällt.
Meine Instinkte sind wach und glasklar,
meine Intuition und mein Geruchssinn
alles durchdringend.
Frei zeige ich meine Lebendigkeit,
meine reine übersprudelnde Fröhlichkeit
zu meiner eigenen Freude.
Denn das ist meine Natur - so muß es sein!
Ich bin die wilde, fröhliche Lebenskraft
Komm her und begegne mir!
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"Großmutter Jaga", ursprünglich die weise, aber in ihrer Macht
durchaus nicht ungefährliche
Göttin, an die man sich um Rat und Hilfe wendet und die mal als
junges Mädchen, mal als reife Frau und mal als hutzlige Alte erscheint,
mutierte auch sie unter christlichem Einfluss zur bösen
und hässlichen Hexe, wie man sie schließlich aus
den klassischen, russischen Märchenfilmen kennt (dort
übrigens immer von einem Mann gespielt);lebt im Wald in ihrer Hütte,
die auf einem/zwei Hühnerbein/en steht und von einem Zaun umgeben ist,
auf dem die Köpfe der Menschen stecken, die B.J. schon verspeist hat.
Obwohl sie immer sehr hungrig ist und Menschen frisst, kommt es durchaus
vor, dass sie jemandem hilft. Man darf nur weder Angst vor ihr haben noch
lügen und muss ihr einen Gefallen tun (z.B. Komplimente machen oder
etwas Leckeres zu essen mitbringen). Sie ist so mager, dass sie nur aus
Haut und Knochen zu bestehen scheint, obwohl sie dauernd isst. Sie fliegt
vorzugsweise in ihrem hölzernen Mörser durch die Gegend, wobei
sie mit dem Stößel rudert und lenkt und mit einem Besen eventuelle
Spuren verwischt. Wer ihre Hütte betreten will, muss dieser befehlen,
sich umzudrehen. Die Hütte kann einen auf Befehl von B.J. auch verfolgen.
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Mythologie aus
dem Göttinnengeflüster
Baba Yaga, eine wilde slawische Göttin der Geburt und des Todes,
ritt einst auf ihrem Mörser - einem außergewöhnlich harten
Kessel, in dem mit einem Stößel Nüsse, Korn und anderes
zermahlen wurden - durch die Lande. Mit ihrer wilden und rauhen, alles
durchdringenden Art trennte sie die Spreu vom Weizen, machte alles Überflüssige
dem Erdboden gleich. Ihr Haus stand auf Hühnerbeinen und tanzte durch
die Gegend.
Sie war ein Sinnbild für die Lebenskraft, wie sie das geerntete Korn
in sich trägt.
Deshalb war für sie die Zeit des Sterbens auch der Herbst.
In Rußland wurde diese Göttin zur bösen Hexe umgedeutet,
die tief im Wald lebt und Kinder verschlingt.
Baba Yaga fliegt auf ihrem Mörser in dein Leben, um dich wieder in
Kontakt mit deiner wilden Frau zu bringen. Verbinde dich jetzt wieder
mit dem Natürlichen, dem Ursprünglichen, dem Instinktiven.
Schüttle dein Haar, lockere deinen Körper, kremple dein Leben
um!
Hast du deine wilde Frau in den Kerker verbannt? Hast du sie in Ketten
gelegt, mundtot gemacht, eingesperrt? Und das alles nur, damit die Leute
dich nett, niedlich oder ordentlich finden? Befreie sie!
Du brauchst sie! Sie ist in deiner Freude, deiner Lebendigkeit, deiner
Kreativität.
Sie ist du, und du brauchst jeden Teil von dir, um in deine Ganzheit zu
tanzen.
Baba Yaga erinnert dich, wie wichtig es ist, diesen "wilden" Teil von
dir zu integrieren, denn ausgegrenzt kann er selbstzerstörerisches
Verhalten verursachen. Die ursprüngliche wilde Kraft muß sich
äußern - und du entscheidest, ob sie zerstörerischen oder
kreativen Ausdruck findet.
aus dem Göttinnengeflüster
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