> Kurze Einführung von Igor Warneck Buch: Ruf der Runen

Kurze Einführung von Igor Warneck

Im Folgenden werde ich auf die einzelnen Runen in Kürze eingehen.
Wer die Runen und ihre Kraft verstehen will, muß das Schwarz/Weiß-Denken hinter sich lassen.
Für viele Wirkungen gibt es keine brauchbaren Worte, da Runen auf drei Ebenen aktiv sind:
Konstruktiv (positiv), Neutral und Destruktiv (negativ).
Positiv und negativ sind hierbei keine Wertungen, sondern Ausformungen der neutralen Energieform, welche in eine der beiden Richtungen verstärkt wurde.


Jede der Runen läßt sich in allen diesen drei Ebenen anwenden, wobei es meistens auf die Stellung der Rune ankommt.
Quer über den Daumen gepeilt, könnte man sagen, daß eine aufrechte Rune positiv und eine umgekehrte negativ zu werten ist, doch dem ist nicht immer so.

Hier heißt es für den Runen-Neuling: Ausprobieren und selbst erspüren. Patentrezepte gibt es bei den Runen nicht. Weiterhin liefern Laut und Zahl wichtige Hintergrundinformationen und die jeweilige Stellung der Rune im gesamten Futhark, sowie in den drei Aettir.

Die Aettir sind jeweils 8 Runen, folglich gibt es deren drei:

Freyrs-Aett
, auch Aett der Bauern genannt, wirkt im Feinstofflichen, schöpferischen Bereich der Welt, auf ihm baut alles weitere, was da überAll ist, auf;

Hels-Aett
, auch Aett der Zauberer genannt, wirkt in der Zwischenwelt und läßt sich am schwierigsten mit dem Verstand erfassen, da sich alles im sogenannten unsichtbaren Bereich abspielt und

Tyrs-Aett
, daß Aett der Krieger, welches in der Menschenwelt zum Wirken kommt.

FEHU - Früher bezeichnete diese Rune die Rinderherden, heute kann man sie ohne Probleme auf das Geld anwenden, da es sich hierbei um eine bewegliche Energieform (meist recht flüchtig) handelt.
Konstruktiv wirkt Fehu auf das Fließen von Energie, neutral liefert Fehu bewegliche Energie und destruktiv verwandt, blockiert sie das Fließen und Dein Geldbeutel wird immer leichter.
Fehu
ist eine Fruchtbarkeitsrune und Freyr ist der dazugehörige Gott.

 

URUZ - Diese Rune symbolisiert ein Auerochse und dieser ist Sinnbild für die gewaltige Kraft unserer Mutter Erde. Der Energie von Fehu wurde hier eine Form gegeben und manchmal kann man bei soviel komprimierter Energie schon rot sehen. Diese Rune besitzt ein verstecktes, aggressives Potential.
Uruz
entspricht positiv einer beständigen, kraftvollen Erdenergie; neutral der ruhenden Erdkraft und negativ den Radieschen von unten...

 

THURISAZ - Thurisaz steht in enger Verbindung zu den Riesen, welche nach der nordischen Mythologie für alle Unwetter verantwortlich zeichnen. Thor ist der einzige, unter den Göttern, welcher sie in Zaum zu halten vermag. Uruz konnte die Fehu Energie nicht mehr halten und entlädt sich nun in Thurisaz. Konstruktiv angewandt, kann diese Rune aktiven Schutz darstellen, in neutraler Form ähnelt sie einem Energiestoß und destruktiv erleben wir Thurisaz als chaotische, alles zerstörende Energie.
Es ist eine Rune der Extreme und läßt sich nur mühsam neutral halten! Aus diesem Grund sollte man am Anfang vorsichtig mit Thurisaz umgehen, da sonst mehr Schaden als Nutzen entsteht, oder kannst Du einen Blitz aufhalten?

 

ANSUZ - Diese Rune symbolisiert den Wind, welcher alles durchdringen kann und auch für die Kommunikation steht. Ansuz unterstützt den Kontakt zu den Gottheiten und Odin hat einen besonders starken Bezug zu ihr. Positiv angewandt, stärkt Ansuz die Kommunikation mit den Gottheiten, neutral stellt sie die überall vorkommende Energie des Universums dar und in ihrer negativen Ausformung bringt sie uns zurück zu allem Irdischen. Gerade bei der sogenannten negativen Ausformung dieser Rune erkennen wir die Sinnlosigkeit jeglicher Wertung in diesen Bereichen.

 

RAIDHO - Raidho symbolisiert den Rhythmus des Reitens, der Bewegung und die Gabe, zur rechten Zeit am rechten Platz zu sein, somit Glück im Leben zu haben. Konstruktiv angewandt, bringt uns Raidho eben diese Gabe des Glücks und des in der eigenen Kraft ruhenden Lebens; neutral stellt sie die kosmischen Rhythmen dar und destruktiv führt sie aus dem Rhythmus heraus, läßt manchmal sogar alles rückwärts ablaufen, oder Begebenheiten wiederholen sich, als Fluch oder zur Erkenntnis.

 

KENAZ - Wenn man die Sonnenstrahlen in einem Parabolspiegel einfängt entsteht im Brennpunkt extreme Hitze: Ein solches Feuer symbolisiert Kenaz. Somit kann man diese Rune, als Rune der Erkenntnis bezeichnen, welche erst durch die Spiegelung in einem Gegenüber ermöglicht wird. Positiv ermöglicht Kenaz den Zugang zur inneren Fackel des Wissens; neutral spiegelt sie die Welt (welche auch immer) und negativ wirft sie uns auf uns selbst zurück, entzündet ein Feuer unter dem trägen Arsch.

 

GEBO - Hier haben wir die erste Rune, welche man drehen und wenden kann, wie es einen beliebt, sie bleibt doch immer die Gleiche. So gibt es auch nur einen neutralen Aspekt und dieser ist das Prinzip: Alles was Du in die Welt gibst, kommt wieder zurück. Alles!

 

WUNJO - Die letzte Rune des Bauern-Aett symbolisiert das Geschenk für die viele Arbeit, welches man unter Freunden findet, die einem auch in den schlimmsten Situationen nicht in den Rücken fallen. Positiv stellt Wunjo die Wonne einer Liebesnacht dar. Neutral die Lebensfreude, welche sich aus einer familiären Gemeinschaft ergibt und negativ wird Wunjo Sinnbild der Trauer und des Abschiedes.

 

HAGALAZ - Diese Rune zählt, ganz nach dem Geschmack ihrer zugehörigen Göttin Hel (auch Hella oder Frau Holle genannt), zu einer der mysteriösesten. Sie leitet die Einweihung in das Reich zwischen den Welten ein, bzw. dem Verständnis dafür. Es ist die Rune des heiligen Haines im Kosmos. Diese Rune umfaßt alles. Hagel, die wörtliche Übersetzung von Hagalaz, zerstört zwar die Ernte, doch gerade diese Zerstörung offenbart uns ein Geheimnis. Konstruktiv angewandt führt diese Rune zum Verständnis einer ganz besonderen weiblichen Kraft. Neutral umfaßt sie Alles und destruktiv angewandt, kann sie uns in die eigenen Tiefen führen.

 

NAUDHIZ - Dies ist die Rune der Not. Wenn du in Not bist, kannst du eine Wende herbeiführen, bist du nicht in Not führt sie unweigerlich zu dieser. Die Nornen, welche das Geschick der Menschen wirken, stehen mit dieser Rune in Verbindung. Positiv führt sie aus der Not, neutral symbolisiert sie die Arbeit der Nornen und negativ führt sie zur Not. Paradox, doch Runen sind so.

 

ISA - Isa ist die zweite nicht wend oder umkehrbare Rune. Sie steht für die Konzentration auf das Wesentliche, die Erkenntnis des eigenen Bewußtseins und Wertes. Ihre neutrale Wirkweise ist eben diese. Zuwenig Isa führt zur klassischen Versumpfung ("Ich bin nichts wert!") und zuviel Isa gebiert hartherzige Egoisten mit Magengeschwüren.

 

 

JERA - Die Mitte des Futharks ist erreicht Zeit der Ernte. Jera bedeutet, wörtlich übersetzt, Jahr und symbolisiert den ewigen Rhythmus von Kommen und Gehen. Konstruktiv angewandt fördert Jera gutes Gelingen jeglicher Arbeit, neutral steht sie für "Alles zu seiner Zeit" und destruktiv kann sie zur Verzögerung eingesetzt werden.

 

EIWAZ - Eiwaz steht in enger Verbindung zum Eibenbaum, welcher bei unseren Ahnen als Verbindung zwischen den Welten geschätzt wurde. Im Sommer verströmt er ein Gas, das Trancezustände hervorruft. Eiwaz ist die Rune des Todes, der Transformation, somit auch Rune des Neubeginns. Positiv steht sie für Weiterentwicklung, neutral für den natürlichen Wandel und negativ für einen übertriebenen Totenkult.

 

PERTHRO - Perthro ist die klassische GebährRune. Im neutralen Aspekt steht sie für das Gebären, im positiven Aspekt für "Alles neu macht der Mai" und im negativen Aspekt für den Rückzug in die embryonale Phase. Durch den Kessel der Wiedergeburt kommt man selbstverständlich auch in Kontakt mit dem kollektiven Unbewußten und hat somit Zugang zu allen Arten des Wissens.

 

ALGIZ - Algiz stellt den neugeborenen Menschen, den Augenblick der Geburt, sowie jeden weiteren Zeitpunkt im menschlichen Erleben, sowie dessen ganz eigenes Paradoxon (das des Augenblicks) dar. Diese Rune verbindet Oben und Unten, Vorne und Hinten, kurzum alles Erfaßbare und bündelt es im Menschen. Sie stellt die Antenne des Menschen dar. Negativ oder positiv gibt es hier nicht, denn sie ist die dritte nicht wend und umkehrbare Rune.

 

SOWILO - Sowilo liefert die Lebensenergie. Leider wird sie meistens in verkehrter Drehrichtung verwandt und wirkt somit zerstörend. Neutral ist sie Energie pur, positiv, anregende Lebensenergie und negativ destruktive Kraft, die die Materie zu zerstören sucht.

 

TIWAZ - Diese Rune untersteht dem Gott Tyr und bildet den Anfang des dritten Aett. Tyr ist Gott des Kampfes und der Gerechtigkeit. Tiwaz ist die Rune der Männer, sie können aus ihr, Kraft zur Weiterentwicklung beziehen. Tiwaz lenkt Energie auf eine bestimmte Richtung. Konstruktiv wirkt sie sich auf das Finden und Erreichen eines Zieles aus, neutral dient sie dem Intellekt und destruktiv leitet sie alle Ideen in das große Nichts.

 

BERKANA - Die Birke leuchtet in der Vollmondnacht und ihr reflektiertes Licht wirft keinen Schatten. Frigg ist Göttin der Birken und steht für natürliche Weiblichkeit. Berkana ist die Rune der Frauen, sie können aus ihr Kraft beziehen. Positiv stärkt sie die weiblichen Seiten, neutral ist sie Beschützerin des Menschen und negativ die Mutter, die ihre Kinder frißt.

 

EHWAZ - Das Pferd kommt nach nordischer Überlieferung der Runen vor dem ganzen Menschen! Daraus ergeben sich interessante Denkanstöße. Neutral ist diese Rune dem Wesen der Pferde sehr ähnlich, im positiven Aspekt fördert sie das Liebesleben, sowie das aufeinander zu gehen und im negativen Aspekt bringt sie jedes Pferd zu Fall, vor allem, das in einem selbst.

 

MANNAZ - Diese Rune steht für den in Harmonie mit seinen beiden Seiten lebenden Menschen. Neutral zielt sie auf den heilen Menschen ab, positiv unterstützt sie den Heilungsprozeß und negativ wirft sie ihn gänzlich durcheinander.

 

LAGUZ - Laguz symbolisiert einen großen, reinigenden, klaren Fluß, der alles, was ins Stocken geraten ist, wieder zum Fließen bringt. Neutral steht diese Rune für die reinigende Kraft des Wassers; positiv wirkt sie auf die Gefühlswelt ein und erinnert uns an die Wichtigkeit des Loslassens. Negativ vermag sie alles in Fluß gekommene wieder zu stoppen.

 

INGUZ - Inguz ist die vierte, nicht wend und umkehrbare Rune. Sie wirkt beschützend und wenn sie zum Wirken kommt, herrscht um einen wohltuende Ruhe. Man kann sie einsetzen, um Abstand vom "Lärm der Welt" zu bekommen.

 

DAGAZ - Dagaz symbolisiert den Augenblick zwischen Tag und Nacht, welcher im Volksmund auch als "Blaue Stunde" bekannt ist. Es ist die fünfte nicht wend und umkehrbare Rune. Sie dient der Harmonisierung und wenn man sie auf der Stirn imaginiert, öffnet sie das dritte Auge.

 

OTHALA - Othala ist das Ziel des Futhark und die Heimat des auf der Suche nach Wissen befindlichen Runenreisenden. Zur Heimat gehört auch der Stamm und die eigene Familie und dies stellt Othala in allen möglichen Varianten dar. Neutral steht sie für die Energie, welche aus der Verwurzelung entspringt; positiv für den geistigen und emotionalen Weg nach Hause, negativ für den Verlust des oben Genannten.

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