»Faust: Nun gut, wer bist du denn?
Mephistopheles: Ein Teil von jener Kraft,
die stets das Böse will
und stets das Gute schafft.
...
Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht: denn alles, was entsteht,
ist wert, dass es zugrunde geht;
Drum besser wär's, dass nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz das Böse nennt,
mein eigentliches Element.«
(Johann Wolfgang von Goethe: 'Faust I')
Der Teufel

Energie: Tabu, Versuchung, Besessenheit

Der Teufel liebt die Hingabe. Erschaffung und Zerstörung sind sein Metier, kompromisslos widmet er sich seiner Aufgabe. Oft begibt sich der Teufel ins Unbekannte, bricht Tabus und lässt Gewohnheiten hinter sich. Am Ende zeigt sich, welchen Preis sein Wesen verlangt.

Der Teufel gleicht dem Feuer. Bleibe wachsam, wenn du seinem verlockenden Ruf folgst.
Die wärmende Flamme kann verbrennen, das verheißende Licht kann wie ein Irrlicht in den Abgrund führen. Hingabe verspricht das unmittelbare Erleben.

Von allen Karten des Tarots lässt sich der Teufel (seiner Natur entsprechend) am schwersten erfassen, da er für jeden ein eigenes Gesicht trägt. Das Gemeinsame der von ihm gekennzeichneten Erfahrungen ist vor allem das Erleben von Abhängigkeit, Willenlosigkeit, das Scheitern guter Vorsätze sowie Handlungsweisen, die gegen die eigenen Überzeugungen verstoßen.

Der Teufel entspricht der dunklen Seite vieler Tarotkarten:
Gegenüber dem Magier (I) ist er der Schwarzmagier.
Er ist Teil der dunklen Seite der Hohenpriesterin (II),
das scheinheilige und den Materialismus verkündende Gegenprinzip zum Hohenpriester (V),
die zu Machtkampf oder seelenloser Lüsternheit verkümmerte Seite der Liebenden (VI),
der bestechliche oder selbstgerechte Schatten der Gerechtigkeit (VIII).

Er verkörpert die ungezügelte Gier der Kraft (XI), die Maßlosigkeit im Gegensatz zum rechten Maß (XIV)
und ist Herrscher über weite Teile der Mondlandschaft (XVIII).



Als Versucher erscheint uns der Teufel natürlich in aller Regel in einer verlockenden Form.
Die Karte zeigt, dass wir mit dem Feuer spielen und höllisch aufpassen müssen, uns dabei nicht die Finger zu verbrennen. Auf einer tiefen Ebene bedeutet sie, dass wir im Umfeld der Frage mit unserer Schattenseite in Berührung kommen.

In einer Auslegung symbolisiert er eine Situation, in der Sie sich hilflos bösen Mächten ausgeliefert oder von Schuldgefühlen überwältigt fühlen. [Dreh's es einfach um!]

Eine dunkle Macht, vielleicht eine Sucht, vielleicht ein Mensch, hat dich in den Klauen und du empfindest deine Abhängigkeit als unentrinnbar.

Möglicherweise bist du so sehr in einer materialistischen Lebenshaltung gefangen, dass du zu höheren Werten keinen Zugang mehr hast. du bist blind für die Wahrheit.
Bemühe dich mit allen Kräften, aus unglückseligen Umständen herauszukommen, die
von Unterwerfung und Unehrlichkeit geprägt sind!

Überwinde deine Oberflächlichkeit und Materialismus, der dich vom wahren Glück fernhält.
Besinne dich auf deine inneren Kräfte, damit du die Hoffnungslosigkeit und das Gefühl der Sinnlosigkeit überwinden kannst...

Macht ~ Abhängigkeit ~ Gefangenschaft ~ Unterdrückung ~ Bessenheit ~
Schadenfreude ~ "sich gehen lassen" ~ Ausbeuterisch ~ zügellos ~ unkontrolliert ~
genießend ~ Naturinstinkte ausleben


* schüttel dem Teufel die Hand
und begrüße ihn als einen wertvollen Verbündeten*


* Der Teufel als unser geistiger, spiritueller Fitnesspartner*








Jedes Wort aber ist schon materialisierter Gedanke und damit Verursacher von Wirkungen. Ein Sprichwort sagt: Eher kehrt ein Pfeil zum Bogen zurück, als ein gesprochenes Wort zum Munde.

Überprüfe also, welchen Gedanken Du Macht gibst.

Im Hintergrund der Karte fehlt jedes Licht und die Energie, die Fackel, wird zur Erde gelenkt.

So ist man also nicht in der Lage, die Wahrheit zu sehen. Das umgekehrte Pentagramm auf dem Kopf des Teufels deutet auf schwarze Magie hin, auf den Missbrauch von Macht.

Der Teufel fordert uns aber auch auf, uns mit unserer dunklen Seite zu beschäftigen, sie uns anzuschauen. Erst durch das Akzeptieren unserer Schattenseiten werden wir vollkommen sein.