Ich will denken
können, ohne Angst zu haben.
Ich will fragen, ohne die Antwort schon vorher festzulegen.
Ich will das Andersartige respektieren.
Ich will mich selbst hinterfragen, ohne mich dabei gleich schlecht zu
machen.
Ich will etwas tun, weil ich es will und nicht, weil ich es muß.
Ich will selbst entscheiden und nicht nur immer reagieren.
Ich suche Freiheit
um leben zu können..
meines so engen Raumes,
nach Weite zum Atmen,
nach Erfüllung, trotz aller Enttäuschungen..
Ich suche
manchmal mit Verzweiflung
nach der endgültigen Orientierung,
nach der optimalen Sicherung,
die mich vor jeder Verunsicherung
jetzt und für alle Zeit retten wird.
Dabei verenge
ich das Leben.
Ich schalte vieles aus.
Ich vernachlässige Wichtiges.
Ich denke nicht konsequent weiter.
Ich mache aus der bunten
eine schwarzweiße Welt.
Es ist nicht zu vermeiden, daß alles der Zeit unterworfen ist.
Mit den Tagen und Jahren verschieben sich die Bilder und Inhalte,
und ich bin wieder unsicher und unterwegs.
Neu muß ich lernen zu begreifen, was ich schon einmal wußte.
Das ist der Preis des lebendigen Menschseins.
Meine Sicherheit liegt in der Bewegung..
die mich so in der Tiefe berühren,
daß ich die Zeit anhalten möchte.
Momente, die mich befreien
aus der Gefangenschaft in meinem Kopf.
Momente, die mich mit sich fortreißen,
so daß ich mich vergessen kann
und durchdrungen bin
vom Puls des Lebens.
Momente, in denen jede Zelle meines Körpers
ihr ganz eigenes Leben spürt.
Momente, in denen alle Fragen aufhören
und ich nur noch bin.
Betroffen und glücklich..
aus den Wiederholungen,
die mein Leben aushöhlen
und grau machen.
Ich suche ein Leben mit Farben
und mehr Fantasie.
Ich will die Frage,
ob es ein Leben vor dem Tod gibt,
mit einem lauten JA beanworten...