Mondsicht von Z. aus Mondmagie



Durch Stürme und Stille reitet die belebende Mondin über den Himmel.
Die Höhenluft ist bitterkalt, doch hier und da wiegt eine mildere Brise die Zweige,
die durch die aufsteigenden Säfte langsam wieder Farbe bekommen.

Der Schnee schmilzt überall.

Der erste grüne Schimmer lugt an geschützten Stellen aus der Erde hervor.
Das Licht der Mondin schimmert zum Beginn der Blüte von Apfel, Pflaume und Birne
in den Obstgärten auf die weichen, schneeweißen Blüten herab.

Zögernd erwacht die Welt aus dem Winterschlaf
und die mitfühlende Mondin im Wassermann verspricht, daß der Frühling bald kommt.


Die Göttin spricht
Kuan-Yin
Ich bin Kuan-Yin, die Tochter des Himalaja.

Ich reite meinen heiligen Delphin und habe meinen Sitz im größten Sternbild des Himmels eingenommen, im Wassermann.
Die ursprüngliche, heilige Frau bin ich, ich strahle reines Mitgefühl aus und ich scheine für alle gleichermaßen. Immer noch gehen die Ärmsten des Dorfes den ausgetretenen Pfad, der zu meinem Orakelschrein führt.

Härten gibt es immer - die Frauen bedürfen meiner Hilfe bei der Niederkunft und für die Gesundheit ihrer Familien. Sie suchen Wunder und Visionen. Immer noch bin ich die Mutter, die die Verlorenen und Schwachen rettet.

Im Himalaja erscheine ich dem verirrten Wanderer im Schneesturm als Lung-Nu, das Drachenmädchen.
Ich weise dem Wanderer eine sichere Höhle, geschützt vor Wind und Kälte.

Ich verbanne Furcht und Not, indem ich meinen Diener ausschicke, Ts'ai, den Gott des Wohlstands.
Ich, Kuan-Yin, komme all denen zu Hilfe, die mich bei meinem Namen anrufen und bei meinem Versprechen,
dem Hilfeschrei jedes lebendigen Geschöpfes zu folgen.

Jede Frau kann der Kanal sein, durch den ich meine heilenden Kräfte fließen lasse,
meine Stimme ertönt aus ihrem Mund, meine Weisheit erfüllt ihren Geist.
Die Weissagung ist meine heilende Gabe an die Seele.
Meine Tempel sind immer voller Kerzen, die aus Dankbarkeit gestiftet wurden.

Der Potala ist meine heilige Insel, die Ch'ao-Yin-Höhle ist meine heilige Heimstatt.
In meinen Tempeln erklingen die glücklichen Gesänge meiner Frauen.
Ich kann dich überall auf der Welt erreichen. Ich bin immer nur gerade ein Gebet weit weg von dir.
Wenn du meinen Namen singst, zieht mich das in deine Nähe und ich lausche,
denn ich bin die Erhörerin der Hilferufe. Endlos sind die Geschichten über sie, die ich errettet habe.
Zu Wasser, zu Lande, in Höhlen und in der Luft habe ich Leben gerettet.

Kuan-Yin nennt man mich, die Große Yin.

Die all gnädige Göttin bin ich, die Weiße Mondin ist meine
Verkünderin und zeigt mir, wo ich den Geschöpfen dieser Erde helfen soll.
Dies war mein Schwur und er ist es heute noch. Ich stehe zu meinem Wort.
Meine Priesterin bist du, wenn du dich in Mitgefühl übst.
Deine mitfühlende Retterin bin ich, wenn du zu mir betest.