|
Viele
Jahre lang ging ich auf der Suche nach der Göttin
durch
die Welt der Schatten,ich
suchte sie im Elend und in der Einsamkeit, in
der Selbstzerstörung, im Schmerz und
in suchender Umarmung mit Männern, ich
suchte sie im Drogenrausch, vor
dem Sprung an dem Brückengeländer und
den tiefen Abgründen meiner Seele, in
zerstörerischen Untiefen und verschlingenden
Strudeln meiner Verzweiflung. Ich
suchte sie in Gesprächen mit Pastoren, Pädagogen
und Analytikern in
Bildern der Kreuzigung Jesu, in den Kirchen, ich
suchte sie auf der Straße und auf dem Friedhof, in
verregneten stürmischen Nächten hinter beschlagenen Scheiben, und
Obdachlosenheimen, in blinden Spiegeln und hinter Kellertüren. Ich
suchte sie in Büchern und
der Musik doch ich konnte sie nicht finden. Auch
dann nicht, als sie mich mit ihrer Hand berührte und zurück ins
Leben schickte
und mich zu einer Entscheidungen zwang, und
auch dann nicht, als sie direkt meine Schritte lenkte... ich
stand vor ihrem Altar und erkannte nicht dessen Schönheit ich
sah sie ständig und
wiederum auch nicht ich spürte nur tiefe Sehnsucht in mir... ...
und als ich sie dann traf, erkannte ich sie nicht, erst
als ich meine vor Tränen blinden Augen öffnete, erst
als ich mir meiner Ketten und Fesseln bewusst wurde und
sie versuchte loszureißen, erst
als sie mir Menschen zum Beistand schickte um
die verkrusteten und verrosteten Schlösser zu öffnen, Menschen,
die sich nicht scheuten mir zu zuhören und sich nicht entdeckte ich, dass sie es war, die mich suchte.
|