Über
das Räuchern Jeder Baum und jede Pflanze war einer bestimmten Gottheit zugeordnet und der Geist einer Pflanze wurde als Pflanzenelfe verehrt, die dem Menschen helfen wie auch schaden konnte. Daher hielten diese Völker auch ihre Götteranrufungen unter Bäumen, den heiligen Hainen, ab also in der freien Natur der Heide. Daher später ihr Name, den sie von den einfallenden Römern erhielten.
Thymian Thymian wirkt kräftigend und stärkend. Es heißt, er könne unseren Willen und unser Selbstvertrauen stärken. Sein starker, kräuteriger und warmer Duft kann innerlich erwärmen und wach machen. Er unterstützt uns in Krisenzeiten, wenn unser Durchsetzungsvermögen besonders gefragt ist. Er wird in kleinen Mengen einer Kräutermischung zur Reinigung und Stärkung beigefügt. Auch wird er, gemeinsam mit Fenchel, im Neunkräutersegen genannt. Dort soll er vor Hexerei und bösem Zauber schützen. Beifuß Der Beifuß gilt als wichtige magische Pflanze in Europa wie in Asien. Er ist der Göttin Frigg heilig. Volkstümliche Namen weisen auf seine einstige kultische und magische Rolle hin: Sonnenwendgürtel, Johannisgürtel, Mugwurz, Schutzkraut. Im angelsächsischen Neunkräutersegen steht der Beifuß an erster Stelle. Er wurde für Übertragungszauber verwendet, Ein Gürtel aus Beifußwurzeln geflochten ins Feuer geworfen, sollte die Leiden des Kranken auf das Feuer übertragen. Dem Beifuß wird eine stark reinigende Kraft zugesprochen. Beifußräucherungen eignen sich deshalb gut für Situationen im Leben, die eine Entscheidung erfordern, die einen Wendepunkt darstellen. Er kann helfen, das Alte zurück- und loszulassen. Daher seine rituelle Verwendung zur Sonnenwende. Eine Beifußräucherung hat außerdem eine entspannende wärmende und beruhigende Wirkung. Als Abendräucherung mit anderen Kräutern wirkt Beifuß schlaffördernd. Die Mutter der Kräuter kann helfen, eigene Heikräfte zu aktivieren, um sich selbst an Körper und Seele zu heilen. Nach alter Tradition haben Heilerinnen und Heiler ihre Heilkräfte mit Beifußräucherungen gestärkt.
In
alten Kulturen, von denen wir wissen, dass Wacholder ihnen bekannt war, wurde
er als heilig verehrt. Ihm werden bestimmte magische Kräfte zugeschrieben,
die ihn als Schutz- und Lebensbaum auszeichnen. Sein Holz, die Zweige oder Beeren
werden seit prähistorischer Zeit für kultische und medizinische Räucherungen
verwendet. Im Mittelalter hieß es, dass besonders krankmachende Dämonen
von seinem Rauch ferngehalten werden. Mit Wachholderräucherungen wollte man
sich von schädigenden Einflüssen fernhalten. Wacholderharz ist allerdings
selten, da der Baum nur selten und wenig Harz absondert. Mehr im Gebrauch ist
das Holz, die Spitzen und Beeren. Wacholder-Räucherungen gelten seit frühester
Zeit als Schutzmittel gegen Ansteckungen. So wurden zur Zeit der großen
Pestepedemien in den Städten Wacholderfeuer entzündet. Wacholder sollte
unsere Aufmerksamkeit stärken; er macht - wie sein Name sagt wach und soll
sogar die Gabe der Prophezeiung verleihen. Wacholder-Räucherungen eignen
sich besonders gut für die Rekonvaleszenz, um Menschen und Räume mit
neuer Lebensenergie aufzuladen.
Fichtenharz Burgundisches Pechharz Fichtenharz wurde noch bis ins letzte Jahrhundert als billiger Ersatz für den sehr viel teueren Weihrauch gebraucht. In alten Kräuterbüchern wird berichtet, dass das Fichtenharz zur Verfeinerung einige Zeit in einen Ameisenhaufen gelegt wurde, um dort durch die Ameisensäure einen Umwandlungsprozess zu erfahren. Fichtenharz wirkt keimtötend und kann somit die Raumluft desinfizieren. Es duftet kräftiger als das Harz der Tanne, allerdings fehlt ihm die frische, oft zitronenartige Note des Tannenharzes. Es verströmt beim Räuchern einen kräftigen, grünen, waldigen Duft. Fichtenharz wirkt kräftigend, stärkend und aufbauend. Der Rauch des Fichtenharzes diente als Schutz vor störenden Einflüssen und hilft, innere Ruhe zu finden. Das hellgelbe Harz wurde in der mittelalterlichen Heilkunde viel zur Herstellung von Heilsalben und auch für Heilräucherungen verwendet. Kiefernharz Colophonium Die Borke der Kiefer ist sehr stark von rötlichem Harz durchdrungen und verbreitet beim verbrennen einen balsamischen, warm-harzigen Duft. Der duft des Kiefernharzes soll vor magischen, krankmachenden Praktiken schützen und gilt als herzstärkendes Mittel. Kiefernräucherungen wirken wärmend und stärkend. Die Dämpfe des Kiefernharzes wurden verwendet, um die Lungen zu stärken und um schwächliche Kinder energetisch aufzuladen. Der Rauch wirkt antiseptisch und durchblutungsfördernd. Heute kennt man Colophonium nur noch als Geigenharz, zum Bestreichen von Violinenbögen. Seinen Namen hat es von der alten Stadt Kolophon in Libyen, wo besonders gutes Kiefernharz gewonnen wurde. Es wird heute durch Destillation der Kiefernbalsame hergestellt. Die Destillationsrückstände werde solnage erhitzt, bis alles Wasser verdampft ist und eine harzige Masse übrigbleibt. Früher wurde die rinde mit ihrem Harz kleingeraspelt oder in Form von Pulver verwendet. Tannenharz Canadabalsam Die Tanne war für unsere keltischen und germanischen Vorfahren ein Schutzbaum, der vor dem krankmachenden Einfluss dämonischer Kräfte schützte. Noch heute dient ein Tannenbaum in der christlichen Welt als Symbol für Licht und Leben. Hildegard von Bingen schrieb vor 800 Jahren in ihrer Naturheilkunde: "Die Tanne ist mehr warm als kalt und enthält viele Kräfte. Sie ist ein Sinnbild der Stärke. Geister hassen Tannenholz und vermeiden Orte, an denen sich solches befindet." Tannenharz hat einen balsamisch-grünen Duft, es reinigt und verbessert die Luft. Tanneräucherungen stärken die Nerven, machen kräftig, mutig und psychisch widerstandsfähig. Man räuchert damit in Krankenzimmern, um die Kraft zur Gesundung des Patienten zu stärken. Die Tanne ist auch eine typische Schutzräucherung. Dabei sollten wir die hilfreichen höheren Mächte um ihren Schutz bitten und um uns ein Schutzschild voll gleißendem Licht visualisieren. |
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