Ich träume die Göttin

Sie zieht über das Schlachtfeld des AllTags

Wölfe an ihrer Seite,
elegant und anmutig laufend
über Ihr das kreischen der Raben
dem sie aufmerksam lauscht.
haben sie doch soviel zu erzählen,
die Raben - in ihrer Neugier
Die Große Mutter
reicht mir ihre Hand
mich erschreckt Ihre Wahrhaftigkeit
und ich werde zur Wühlmaus
jetzt vor dem Wolf flüchtend
zum Käfer werde ich
mich jetzt versteckend vor den Raben
die Ihr ständig um die Schultern fliegen

Ich will in meiner Unendschlossenheit
fliehen - bleiben - mit Ihr gehen - mich eingraben
und doch gebe ich Ihr meine Hand
ihre Seelenfarben fließen
durch jede Faser, Zelle meines Körpers

Wärme umgibt mich
Leichtigkeit und tragende Hitze
durchfluten mich
das Wasser tritt aus allen Poren meiner Haut
durchdringt meinen Körper
und sammelt sich zu meinen Füßen

Dort wächst eine kleine blaue Blume
plötzlich bricht sie sich durch den harten
trockenen, brachliegenden Boden,
große, grüne Bätter legen sich wie
ein Kreis um den zarten, starken Stengel

Wolken ziehen sich zusammen
die Sonne verdunkelt sich
Großmutter Mondin wird verhüllt
es donnert - regnet
das Grün schießt aus dem Boden
so als hätte es gewartet ...
.... gelegen um sich von meinen
Tränen und Schweiß zu nähren...

Mein Körper bebt und zittert, vibriert
Wind kommt auf, wirbelnd und laut
zerrt an mir - ich halte immer noch
die Hand der Großen Mutter

Blitze zucken
explodieren und schlagen tiefe Töne in Ihre Erde
hinterlassen tiefe Furchen
zerstören die Gleichmäßgkeit
die Ordnung, die Wege
während Blitze krachend
mit gleißender Helligkeit und
Feuer, sengender Hitze -
einem Drachenfeuer gleich
meine Lungen füllt;

Der Angst, die jetzt verschlossenen Tore öffnet,
auf das sie mit Zähigkeit und Beharrlichkeit
durch meine Adern fließt
dann wie erstarrende Lava,
mich lähmt und lässt mich selbst das Atmen vergessen läßt

Ich wiege mich zur Musik und den Tönen
des Tanzes der kraftlosen Sterbenden
die ihre Seelenfarben verloren. oder vergessen haben
und das Brüllen des Sturmes mit dem
zornigen Gebrüll eines wütenden Gottes gleichsetzen...

... dessen Gebrüll sie in die Knie zwingt und zur Geißel greifen läßt
die jegliche Lust erstickt und im Schmerz ihre Anerkennung sucht.

Schmerz, der
nicht nur seine blutigen Spuren auf dem Körper zeichnet
sondern auch meine Seele zum schweigen bringt.
Schmerz, der so klein macht,
so jämmerlich wimmernde Töne in die Dunkelheit wirft...

Mit letzter Kraft rufe ich Morrigan an
um mich führen zu lassen
durch das Tosen und Wirbeln des Sturmes;
durch die Erstarrtheit meines Körpers
durch die schwächende Leere
meines verworrenden Traumes...

Das Geheul eines Wolfes
läßt mich das silbrige Mondlicht erkennen
in seiner Unendlichkeit und seiner tiefen Schatten

Ich spüre die Hand, die mich immer noch hält
ohne mir den Weg zu weisen
ohne zu führen.

Wölfe
ein Wolf umkreist mich mit hängender Rute
sein Fell berührt meine nackte Haut
er setzt sich - hebt die Pfote
ich lege meine Hand auf
so sitzen wir Hand in Pfote
unsere Blicke treffen sich
in seinem ist Freundschaft - Zutrauen - Vertrauen

... in mir ist keine Angst
sie ist im Boden versickert
wird dort absorbiert - löst sich auf
in ihrer ganzen schaurig schützenden Präsenz

Ihre Hand löst sich
was bleibt, verbindet, ist ein silbernes Band
welches im Licht der Mondin
aus Diamanten geflochten ist.

Dunkle Wolken lösen sich auf
der Donner wird leise um ganz zu verstummen

Sonne nährt die Mondin
der Wind löst Verkrustungen
das Wasser schenkt Lebenskraft
und es grünt um mich
die Blume wächst, so als wolle sie mir zeigen
"Schau - ohne all diesen Elementaren Kräften
und seien sie noch so entfesselt, kann ich nicht sein"

Ich verstehe nur zu gut
angestautes Wassr verdirbt - verschlammt - stirbt

Ein Wolfswelpe kommt auf mich zu getapst
mit viel zu großen Pfoten,
legt sich vor mich auf den Rasen,
ich knie mich hin
wir berühren unsere Nasen
ich kraule ihren Bauch
lege meinen Kopf auf ihren Bauch
höre es gluckern und es scheint
als quietsche sie vor Vergnügen auf,
diese kleine Wolfswelpe,
so atmen wir im gemeinsamen Rhytmus

Sie, die große Mutter blickt lächeld auf uns herab
dreht sich um und scheint sich in einem
Lichtkranz aufzulösen

Um mich herum haben sich Wölfe gesellt
die Sträucher sind saftig grün
viele zarte Bumen sind erwacht
Die Vögel rufen mit ihrem Gesang
die Sonne hervor
Der Wind schiebt sacht die Nacht in das Licht

Überall höre ich es rascheln und tapsen
Alles erwacht - selbst das plätschern einer Quelle höre ich
wo ein Frosch den Tag quakend zu begrüßend scheint...
Ein kleiner Marder zeigt sich flüchtig

Eine feuchte große Nase schiebt sich in meine linke Hand
die die Große Mutter hielt
gelbe Augen offenbaren Beseeltheit
Raben scheinen in der Luft zu tanzen
während sie mir krächzend etwas erzählen,
was nur für meine Ohren bestimmt ist

Breitbeinig stehe ich zartrosa Licht des erwachenen Tages
aufgerichtet und groß, Schattenlos
umgeben von meinen Gefährten
erfüllt von Liebe und Energie der Göttin
mit klaren Augen - leicht - fast Körperlos
schwebend - gereinigt - durchgepustet
geschützt - beschützt

Ich habe mich entschieden
für das Leben - für den Vulkan -
für das Heulen im Licht der Mondin
meine Gefährtinnen suchend und findend

... und die kleine blaue Blume
reckt sich dem Himmel, der Sonne entgegen,
so als würde nur für sie alles geschehen

Nichts stört die Magie des Augenblicks
meine nackten Füße verbinden sich mit der Erde