von
Z.
Kommt
mit mir zum Tempel, schließt eure Augen und öffnet sie wieder.
Seht,
ohne eure Wahrnehmung durch irgendeine vorgefasste Meinung beschränken
zu lassen. Ich zeige euch Bilder von Tempeln, Bilder der Göttinnen, die
vor unserer Zeit von Menschen, die die Göttin verehrten, geschaffen wurden.
Wir sind nicht die ersten und nicht die letzten. Und selbst wenn wir die ersten
Frauen wären, die sich der Verehrung ihrer selbst und ihrer Kreativität
in der Göttin zuwendeten um so ehrenvoller für uns!
Ich will nicht versuchen, euch von der Echtheit dessen, was ihr seht, zu überzeugen.
Ihr müsst auf eure eigenen Augen vertrauen und lernen zu sehen.
Es ist wichtig, dass ihr diese Bilder betrachtet, ohne euch darum zu kümmern,
wie sie von den Archäologen benannt, klassifiziert oder eingeschätzt
wurden.
Archäologen sind keine Hexen, die die Sehnsucht im Herzen tragen, die
Göttin durch ihre vielen Verkleidungen hindurch zu sehen. Sie werden
von den Verkleidungen oft in die Irre geführt. Wir haben nicht viele
Verbündete unter den Wissenschaftlern.
Die Hexentradition ist bedrohlich für sie. Ihre Positionen könnten
in Gefahr sein, wenn sie anfangen würden, die Wahrheit zu erzählen.
Diejenigen also, die darüber streiten, ob es je eine Gesellschaft gegeben
hat, in der Frauen regierten oder denen die Vorstellung einer angeborenen
weiblichen Fähigkeit zu Höherem zuwider ist, sollten das Ganze möglichst
schnell vergessen.
Der Tempel ist für diejenigen, die darauf warten, sie in einem anderen
Licht zu sehen.
Ihr könnt den Tempel durch euren Geist mit einem klaren »Ja«
zum Leben betreten.
Kommt
jetzt...
Es gibt
unzählige Bilder der Muttergöttin, des weiblichen Prinzips des Universums
und der Quelle allen Lebens. Diese Bilderwelt ist sehr viel bedeutsamer, als
man uns vermittelte. Sie
lebt in Ton, in Stein, in uralten rituellen Gegenständen, in modernen
Gemälden.
Sie wurde von militaristischen patriarchalischen Kräften bis zur Unkenntlichkeit
entstellt, aber sie überlebt. Auf vielen Abbildungen seht ihr die Große
Korngöttin Südamerikas bei der Geburt ihres Kindes. Ihre Geburt
ist schmerzlos, denn sie weiß nichts vom »Fluch« eines eifersüchtigen
christlichen Gottes.
Die Frauen wussten, wie man mit Hilfe von Kräutern Schmerzen lindern
und die Nachgeburt austreiben konnte. Sie betrachteten das Gebären nicht
als strafwürdiges Vergehen. Die
Große Korngöttin gebiert sich selbst.
Mutter Demeter wird oft auf ihrem Thron sitzend abgebildet.
Demeter ist die fruchtbare Erde, die alles im Überfluss hervorbringt.
Sie ist die Gesetzesgeberin und Beschützerin der Frauen. Kore (was Jungfrau
bedeutet >ab 56 <) ist ein Pendant zu Persephone, der Tochter der Erde.
Sie repräsentiert alles, »was über der Erde ist« und
wird gewöhnlich mit einer heiligen Blume oder dem Herrschaftsapfel in
der Hand abgebildet. Es
ist der gleiche Apfel, der später in christlichen Tempeln in der Hand
Marias zu sehen war. Der gleiche Apfel, in den Eva herzhaft hineinbiss es
war von jeher ihr Apfel!
Die
ägyptische Jungfraugöttin, deren Gesetz der Wandel ist, heißt
Hathor.
Sie trägt einen Kopfschmuck mit einer Sonnenscheibe und einer Mondscheibe
als Krone.
Da sie die Schrift erfand, ist der Papyrus ihre Lieblingspflanze, die sie
gewöhnlich in der Hand hält. Hathor ist der Jungfrauaspekt von
Isis.
Einer der Festtage zu Ehren Hathors ist ein Tag, an dem sich alle betrinken.
Ein anderes ihrer Feste ist ihrem Zorn geweiht sie zerreißt patriarchalische
Männer und
badet im See ihres Blutes. Sie ist eine leidenschaftliche Göttin.
Die
Große Göttin Nut stammt ebenfalls aus Ägypten.
Sie ist die universale Göttin, die alles umschließt. Die Himmelsgöttin
und die Erdgöttin werden als Teile ihrer Trinität dargestellt.
Zwischen ihnen ist oft ein Kalender der Pflanzzyklen abgebildet, der für
die Anhänger Nuts göttliche Weisheit widerspiegelte.
Das Prinzip hinter dieser Darstellung soll vermitteln, dass diejenigen, die
wissen, wann und wie sie ihre Nahrung anpflanzen müssen, um ihren Körper
optimal zu versorgen, stets in der Lage sein werden, genügend Nahrung
zu erzeugen und außerdem noch genügend Freizeit haben werden,
um sich der Schönheit zu widmen.
Nut
wurde zu einem Symbol für Frauen, die dafür demonstrierten »die
Nacht zurückzuerobern«, denn sie regiert das Universum und die Dunkelheit.
Die
Göttin Hygeia wurde stets mit einer Boa Constrrictor, dem Symbol ihrer regenerativen
Kräfte, abgebildet. Ihre Statuen haben ein wirklichkeitsnahes, vertraut scheinendes
Antlitz. Es ist das Gesicht einer schwarzen Frau. In jener Zeit verwendeten viele
Künstler/innen die Gesichter von Zeitgenossen als Vorlage für ihre kreativen
Darstellungen der Göttin; daher haben wir eine Vorstellung davon, wie die
Menschen damals aussahen.
Darstellungen wie die Hygeias stammen wahrscheinlich von Heilerinnen, die
der Meinung waren, ihre Stadt solle mit Statuen des Heilungsaspektes der Göttin
ausgestattet werden, um die Heilkräfte in den Menschen anzuregen.
Auch
die Göttin Bast stammt aus Ägypten. Sie repräsentiert die mächtige
Kraft der Sonne, die das Wachstum allen Lebens fördert.
Sie wurde gewöhnlich mit dem Kopf einer schwarzen Katze oder eines Löwen
abgebildet und war unter anderem die Göttin von Tanz und Vergnügung.
Ägyptische Ärzte konnte man oft am Symbol einer schwarzen Katze
erkennen, die für ihre Eleganz, ihre Charaktereigenschaften und ihre
Verbindung zu Bast verehrt wurde.
In
anderen Teilen der Welt (Europa) wurde Bast zu Diana Luciana, Mond und Sonnengöttin
in einem.
Lucifera
trat nur ein Jahrhundert vor dem Konzept des Luzifer, des »gefallenen
Engels« in Erscheinung. Lucifera war keine andere als die Göttin
Lucina, die leuchtende Sonne der Heilung.
Lucifera ist der Jungfrauaspekt und wird gewöhnlich mit einer Sonnenfackel
dargestellt. Dieses Bild taucht später in Form der
Freiheitsstatue wieder auf.
Hier sehen wir die Sonnengöttin mit der Fackel in der Hand und einem
Halbmond über dem Kopf.
Kali,
die schreckliche Göttin des Todes, wurde von Männern aufgrund ihrer
furchterregenden Macht stark abgelehnt. Sie verkörpert die Vorstellung, dass
jeder von uns einst zu der Einen zurückkehren muss, aus der er hervorging
sie repräsentiert also nicht die menschliche oder biologische Mutter, sondern
ihre geistige Entsprechung, das weibliche Prinzip an sich.
Kali wird stets mit einem sehr jugendlichen Körper abgebildet. Sie wirkt
straff und fest und sehr stark. Manche Portraits zeigen sie mit einem Bart,
einem Symbol für Weisheit und Macht, die durchaus nicht nur Männern
vorbehalten sind. Bärte und auffällig herausgestreckte Zungen sind
Aggressionssymbole.
Die schwarze Kali hatte sehr starken Einfluss auf die indische Kultur. Viele
der uralten Tempel und Yoni-Schreine der Göttin sind inzwischen verfallen
und von Gras überwuchert, aber die Tempel der schwarzen
Kali sind noch heute intakt.
Selbst
die Hindus der Krishna-Tradition bezeichnen unsere Zeit als das Zeitalter
Kalis, womit ausgedrückt werden soll, dass wir uns in einer Periode
großer Zerstörung und Dunkelheit befinden.
Kali ist die Göttin von Tod und Wiedergeburt, aber sie ist nicht böse,
und sie ist ganz gewiss nicht boshaft oder schlecht. Kali wird oft auf dem
Körper eines männlichen Gottes tanzend abgebildet, womit ihre Dominanz
über alles Leben und insbesondere über das männliche Prinzip
des Universums ausgedrückt wird.
Die Totenschädel, die sie an einer Kette um den Hals trägt, symbolisieren
normalerweise die vielen Generationen, die bereits auf der Erde wandelten,
sowie die, die noch folgen werden, und weisen auf die Unausweichlichkeit
des Todes hin.
Die
Verehrung der Göttin Athene reicht sehr weit in die Vergangenheit zurück.
Sie war ursprünglich eine afrikanische Gottheit, die von den Griechen
nach und nach in eine »weiße« Göttin umgewandelt wurde.
Sie wurde als die Urheberin der Schrift, der Musik, des Spinnens und der Wissenschaften
verehrt und wird gewöhnlich mit dem heiligen Zepter der Macht in der
Hand abgebildet.
In ihrer afrikanischen Form ist Athene eine sehr junge, aber auch sehr starke
Göttin.
Gemäß einer Legende hatte Athene eine beste Freundin, genannt Pallas.
Eines Tages fiel Pallas bei den gemeinsamen Amazonenspielen von einer Klippe.
In ihrer Trauer um die tote Freundin heftete Athene das Bild Pallas' als Schutzgeist
an ihre Brust und setzte den Namen der Freundin vor ihren eigenen.
Daher der Name Pallas-Athene.
Auf vielen Abbildungen sehen wir Athene als eine stolze, mächtige und
spirituelle Gestalt.
In der Rechten hält sie ihr Schild aus dem Panzer einer Schildkröte,
ein Symbol für weibliche Weisheit. Die Schildkröte verkörpert
Weisheit und Ausdauer.
Sie lebt viele hundert Jahre lang. Athene ist eine sehr bedeutende Jungfraugöttin.
Sie verkehrt niemals mit Männern.
In der Trinität der Göttin ist stets dieser Jungfrau-Aspekt enthalten
die Jungfrau als lesbische Göttin. Es ist die Göttin der Freiheit,
verkörpert durch Athene, Diana, Persephone, Artemis und Kalisto (einige
der bekannteren Namen des Jungfrau-Aspektes).
Im Pentarch der Göttin gibt es ebenfalls eine lesbische Göttin.
Daraus können wir schließen, dass in matriarchalischen Zeiten in
der Sexualität die Betonung mehr auf Vergnügen als auf Fortpflanzung
lag und dass lesbische Liebe eine natürliche Art der Interaktion zwischen
Frauen war (eine natürliche Form der Geburtenkontrolle), während
Heterosexualität nur zu bestimmten Zeiten zum Zwecke der Fortpflanzung
oder, weil man sich von einem Mann angezogen fühlte, stattfand.
Athene ist die Kraft, die die Menschen an ihre Gesellschaften bindet sie vermittelt
soziales Empfinden.
Sie ist keine Kriegsgöttin. Die Patriarchen bestanden natürlich
darauf, dass Athene aus einem Mann wiedergeboren werden müsse, andernfalls
konnten sie dem Volk nicht erlauben, sie weiterhin in irgendeiner Form zu
verehren.
So wurde also eine künstliche »Geburt« erfunden, und aus
Zeus Kopfschmerzen darüber, was er mit all diesen Jungfraugöttinnen
anfangen solle, entsprang angeblich Athene in voller Rüstung. Es waren
schlechte Zeiten für die Göttin und ihre Leute.
Athene war bei ihrer »Geburt« vollständig bekleidet, anstatt,
wie früher, in stolzer Nacktheit zu erscheinen. Doch diesmal hält
Athene die Siegesgöttin in ihren Händen, denn Athene verliert nie.
Einst fand in Athen eine Wahl statt, bei der es um die Umbenennung der Stadt
ging.
Die neuen Patriarchen wollten, dass sie in Zukunft »Poseidon«
hieße.
Nachdem die Stimmen gezählt waren, stellten die Patriarchen fest, dass
sie verloren hatten, denn die Frauen waren in Rekordzahlen zur Wahl erschienen
und hatten für ihre Göttin
gestimmt. Das kostete sie das Wahlrecht. Gleichzeitig wurde der Brauch, Kinder
nach
ihren Müttern zu benennen, abgeschafft (von diesem Zeitpunkt an mussten
alle Kinder nach den Vätern benannt werden). Außerdem wurde die
Institution der Ehe eingeführt, um die bürgerlichen Rechte der Frau
zu beschneiden.
Athene
wurde weithin ehrfürchtig verehrt. Ihr ist die Eule als heiliger Vogel
geweiht.
Ihre
Mutter ist Rhea, deren Name »Fluss des Lebens« bedeutet.
Rhea wurde als die höchste Königin des Himmels betrachtet die Königin
von allem. Die
Göttin Ngami stammt aus Afrika; sie ist, wie Diana, eine Mondgöttin.
Ngami steht mit der Voodoo-Tradition in Verbindung, wobei Voodoo nichts anderes
bedeutet als »kleiner Gott«.
Denkt daran, wenn man euch all die negativen Dinge über Voodoo erzählt,
und betrachtet diese Aussagen als das, was sie sind: religiöse Ignoranz,
Rassismus und
ethnische Schluderei, die sich gegen die alte afrikanische Religion richten.
Aphrodite,
die Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit, erlitt die schwerste Demütigung
unter der Herrschaft der Patriarchen. Die Göttin des Todes wurde einfach
totgeschwiegen, und die Jungfraugöttin überlebte in umgewandelter
Form, aber die Göttin der Liebe und Sinnlichkeit, »die, die Herzen
verbinde«, wurde zu einer Hure und Prostituierten gemacht, einer absichtlichen
Verknüpfung »alles Bösen« mit »allem Weiblichen«.
Sie hieß ursprünglich auch Marianna oder »La Mer, der Ozean«.
Sie ist daher eine Göttin des Westens und wird gewöhnlich mit einer
Urne oder Muschelschale in der Hand abgebildet. Ihre andere Hand deutet auf
ihre Genitalien als Quelle allen Lebens.
Aphrodite
ist die Jungfrau Maria bevor die Christen sie sich für ihre Zwecke aneigneten.
Uralte Steinstatuen stellen Aphrodite mit ihrem heiligen Kind, Eros, dar.
Das Kind ist nicht von ihr abgewendet, sondern wendet sich ihr in einer Haltung
zu,
die Vertrautheit, Sicherheit und Zärtlichkeit ausdrückt.
Hier ist eine Bewusstheit, dass das Kind erwachsen werden und die Beziehung
zwischen beiden sich verändern wird, im Gegensatz zu den modernen patriarchalischen
Gesellschaften, in denen die männlichen Kinder ihr ganzes Leben lang
als Kinder behandelt werden.
Heute umsorgen zuerst die Mütter das männliche Wesen, später
die Freundinnen und
Ehefrauen und, zum Schluss, die Töchter.
Das
Bild der Maria ist auf viele Arten ein Sinnbild.
Einst erschien die Madonna von Guadelupe genau an dem Ort, an dem früher
ein Schrein der Göttin gestanden hatte, und bat darum, dass ein neuer
Tempel für sie errichtet werde.
Als der Bauer, dem sie erschienen war, sie um ein Zeichen bat, damit die
Bischöfe ihm glaubten, gab sie ihm mehrere Rosen. Rosen, insbesondere
rote, sind von jeher der Mutter geweiht. Dieses
Bild erinnert stark an eine Vagina. Blinzelt nur einmal mit den Augen und
seht, wie die heidnische Vorstellung durch die Tür des Lebens scheint
und die Yoni erscheint. Die
Emanationen sind die Schamlippen und Haare. Das
Rote ist das hervorquellende Blut, und der Kopf ist die Klitoris. Das
Blaue war von jeher das Gewand der Königin des Himmels.
Frühe
Darstellungen zeigen Aphrodite als starke, robuste Gestalt.
Man kann sehen, dass sie stolz ist. Sie ist muskulös und steht aufrecht.
Auf späteren Darstellungen verliert sie nach und nach all diese Attribute,
da die Patriarchen sie als unpassend für eine Frau empfanden. So wird
Aphrodite im Laufe der Zeit entsprechend den männlichen Vorstellungen
umgeformt.
Zunächst beginnt sie, sich ein wenig zu krümmen, später neigt
sie sich nach vorne, und schließlich nimmt sie eine völlig: gebeugte
Haltung ein.
Anhand dieser Darstellungen kann man nachvollziehen, wie ihr Bild von einer
assertiven Stärke und Macht in eine träge Passivität gezwungen
wurde.
Die Priesterinnen Aphrodites dienten dem Fruchtbarkeitsaspekt der Göttin,
der im Gegensatz zum Jungfrauaspekt, dem sich die Jungfrauen (Lesbierinnen)
geweiht hatten, steht.
Diese Priesterinnen waren als »heilige Frauen oder »Quadishtu«
bekannt und lebten im Tempelkomplex zusammen.
Sie gaben die Gnade der Göttin an impotente Männer weiter, die
keine Kinder zeugen konnten.
Gewöhnlich wurden diese Männer von ihren Ehefrauen zum Tempel gebracht,
damit sie mit einer »heiligen Frau«, einer Manifestation der
Göttin schliefen und so geheilt werden konnten.
Wenn aus einer solchen Vereinigung ein Kind hervorgegangen war, ließen
die glücklichen Eltern stets ein großzügiges Geschenk für
die Priesterinnen im Tempel zurück. Diese Geschenke wurden Teil des
Tempelvermögens und von einer Frau an die nächste weitergegeben
und trugen so zur Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit der Priesterinnen
bei Oft wurden die »heiligen Kinder« dazu erzogen, später
selbst die Rolle einer Tempelpriesterin oder eines Priesters zu übernehmen
und der Göttin zu dienen.

Lilith
ist eine jüdische Göttin, die in den heiligen Texten der jüdisch-christlichen
Religion nur kurz erwähnt wurde. Später wurde sie völlig daraus
getilgt. Lilith ist das weibliche Prinzip des Universums, das die Juden überwinden
mussten. Normalerweise macht eine Religion, die von einer anderen mehr durch
militärische Macht als durch Umwandlung abgelöst wird, eine Umkehrung
durch.
Das erste, was mit der alten Religion geschah, war, dass sie völlig vermännlicht
wurde.
Zuerst wurden dir religiösen Namen geändert, dann die Funktionen
der Gottheiten verfälscht oder völlig ausgelöscht. Im Falle
Liliths ist dies besonders deutlich zu beobachten.
Auf
Abbildungen sehen wir sie mit der Eule, einem Symbol, das sie mit Athene gemeinsam
hat. Sie hat Flügel, denn sie ist selbst ein Geistwesen. Auf ihrem Kopf
sehen wir Schlangen, ein vertrautes Göttinnensymbol für Regeneration
und Weisheit.
Lilith wurde ursprünglich mit dem Leben, dem Geburtsprozess und Kindern
assoziiert.
Sie war die Beschützerin aller schwangeren Frauen, aller Mütter
und Kinder.
Die meisten von uns haben schon einmal eine Statue oder Darstellung der drei
Grazien,
drei Musen oder drei Mütter gesehen.
Ihre Namen dürfen nur mit größtem Respekt ausgesprochen werden,
denn wenn sie umsonst angerufen oder von patriarchalischen Kräften missbraucht
werden, verwandeln sich die Mütter in die drei Furien.
Ihre Namen sind: Alecto, Göttin der Anfänge; Tisiphone, Göttin
der Kontinuität, und Magaera, Göttin von Tod und Wiedergeburt, deren
Name »Schisma« oder »Abgrund« bedeutet.
Diese
drei Aspekte bilden die Ecksteine der Religion der Frauen. Sie wurden uns
später von der jüdisch-christlichen Religion gestohlen, als die
Patriarchen sich bemühten, die Göttin zu vermännlichen, und
die Trinität ihrer eigenen Religion einverleibten. Ein Hekation ist eine
Darstellung der heiligen Nymphe, der jungen Frau, der Jungfrau und der alten
Frau (Crone), die gemeinsam die Fackel des Lebens hochhalten und damit den
ewigen Kreislauf symbolisieren.
Diese
Darstellungen standen an Wegkreuzungen, die Hekate, der Dreifaltigen, geweiht
waren. Sie ist die Priesterin Persephones, die Hexengöttin. Hekate kann
verschiedene Gestalten annehmen, ihr Alter wechseln, kann verjüngen und
töten.
Ihr Triumphwagen wird von Drachen gezogen, und ihre Lieblingshexe ist Medea
(deren Name »Priesterin« bedeutet). Die Legende erzählt,
dass Medea nicht starb, sondern von Hekate mit ihrem Triumphwagen geholt wurde.
Die
Göttin hat zehntausend Namen, die Frauen überall auf der Welt mit
ihr teilen.
Sie
heißt Diana, Heilige Mutter. Sie heißt Tiamat, sie heißt
Hekate. Sie heißt Iris, Inanna, Belili Sie heißt Sapasone, Belladonna,
die Große Kornmutter.
Sie heißt alaskische Bärenmutter, Artemis, Brigid, Io, Morrigan
und Cerridwen,
jeder Frauenname ist ihr Name: Carly, Doris, Lily, Catherine, Sharon, Susan.
Alle
Rufnamen von Frauen gehen letztendlich auf Göttinnennamen zurück
so wie alle Frauen ohne Ausnahme Verkörperungen der Mutter sind Manifestationen
der Göttin auf der Erde.
Ich
habe noch einen kleinen Verbesserungsvorschlag: Im
Beitrag "Im Tempel der Göttin" steht in einem Abschnitt "Schamlippen".
Ich persönlich finde den Ausdruck"Venuslippen" viel passender, denn:
"Die Zeit der Scham ist vorbei". Ich
wünsche dir einen schönen Frühlingsanfang. Sei gesegnet!
Herzliche Grüße
von Isa
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