OYA
Der
Wind, der Bäume entwurzelt und Ziegel von den Dächern herunterweht,
ist derselbe "Wind", den wir auch zum Sprechen benutzen. Dieser Wind, der durch
unseren lebendigen Atem erzeugt wird, schafft die Worte, die wir verwenden
können, um uns selbst Kraft und Kompetenz zu verleihen. Über all
das herrscht in Nigeria die mächtige und geheimnisvolle Göttin der
Yoruba, Oya, ebenso wie über den sich durch die Landschaft schlängelnden
Niger.
Als
beliebte Göttin wird Oya auch heute noch aktiv verehrt.
Oya
ist dafür verantwortlich, diese Winde auszusenden, um die Menschen vor
der Ankunft ihres Ehemannes, des Gewittergottes Schango, zu warnen.
Das Paar lebt in einem Kupferpalast im Himmel, von
wo aus die Yoruba von ihnen beobachtet werden. Wer Oya und Schango mißfällt,
dem wird mit Sicherheit ein Besuch in Form von Feuerbränden, heftigen
Stürmen, Blitzen oder Überschwemmungen erstattet.
Oya
ist eine Göttin, der man sich mit großem Respekt nähern sollte.
Da sie wegen ihrer charmanten, aber eindringlichen Sprache geschätzt wird,
sehen sie viele als Patronin der weiblichen Führerschaft an. Aus diesem
Grunde rufen die Yoruba-Frauen Oya an, damit sie ihnen die notwendigen Worte
schickt, um schwierige Situationen zu meistern. |
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Veränderung
Text
von Oya aus dem
Göttinnengeflüster
Meine
Wege sind tiefgründig,
stets
gegenwärtig,
immer
in Bewegung.
Ich
arbeite mit Drama,
lass
es donnern und blitzen
und
rauschen, kehr' alles von unten nach oben.
Ich
arbeite im Hintergrund,
schiebe
dich und schubse dich,
verschleiße
und erschöpfe dich.
Ich
wirble und beutle dich;
ich
spritz' dich voll und drück' dich platt;
ich
entsetze dich und wiege dich.
Ich
mache den Weg frei für das, was kommt.
Ich
kann zierlich sein oder von überwältigender Fülle
kurz
oder von Dauer,
auf
brüllend oder aufwallend.
Es
gibt keinen Weg an mir vorbei.
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