... aber egal, wie man uns nennt - die Hexe, die Menschenfresserin, die Wilde Alte
und was uns sonst noch an Namen für die von der Kultur als schauderhaft empfundenen Aspekte in der weiblichen Psyche einfällt -,

diese Aspekte sind genau das, was Frauen am dringendsten wiederfinden und zum Vorschein bringen müssen.

In vielen Büchern der einschlägigen Literatur über die "Power der Frau" wird darauf hingewiesen, daß Männer Angst vor der weiblichen Macht haben.
Wenn ich so etwas lese, greife ich mir immer stöhnend an den Kopf und möchte am liebsten laut ausrufen:
"Und was ist mit den Millionen Frauen, die sich vor der eigenen Power fürchten"?

Kein Zweifel, die femininen Urkräfte sind gewaltig, auch in ihren Auswirkungen, und in der Tat ehrfurchtgebietend.
Es ist verständlich, daß Männer wie Frauen beim ersten Kontakt mit der Power der Wildnatur auf der Stelle kehrtmachen und sich winselnd davontrollen.

Aber wenn Männer sich jemals mit dieser Power anfreunden sollen, müssen die Frauen es ihnen zunächst einmal vormachen. Wenn Männer das Wesen der Weiblichkeit jemals wirklich verstehen lernen sollen, müssen Frauen ihnen zeigen, wie sich die feminine Wildnatur im einzelnen bemerkbar macht, und ihnen beibringen, daß in jeder Frau, eine elementare, rätselhafte Kraft steckt, die der universellen Mutter des Werdens, Vergehens und Neuwerdens entspringt, von der die individuelle Frau nur eine vorübergehende Verkörperung ist.

Zunächst müssen wir jedoch selbst zu der Erkenntnis gelangen daß ein bißchen Yagahaftigkeit (Hexenhaftigkeit) für uns nützlich ist und gut.
Wir müssen selbst dem wildesten all unserer Gesichter entgegenkommen und seinen Anblick ertragen können, ohne ins Schwanken zu geraten, ohne das Gesehene zu Ieugnen und ohne zu fliehen.

Und das bedeutet, daß wir uns als lernfähig erweisen und aktiv mit unserer Wildnatur zusammenarbeiten.