Die Dreiheit
der Mondin wird zur Pentade,
zum fünffältigen Stern
von Geburt, Initiation, Liebe, Reife und Tod.

Die Göttin offenbart sich im gesamten Lebenszyklus.
Frauen werden im Alter wie in der Jugend geehrt und geachtet.

Geburt und Kindheit sind natürlich allen Kulturen gemeinsam.

Doch unsere Gesellschaft hat erst neuerdings die Vorstellung anerkannt, daß die Phase der Initiation, der persönlichen Erforschung und Selbst-Entdeckung für Frauen notwendig ist. Von Mädchen erwartete man bisher, daß sie aus der Kindheit nahtlos in Ehe und Mutterschaft traten - aus der Verfügungsgewalt des Vaters in die des Ehemannes.

Eine Initiation verlangt Mut und Selbstvertrauen, Eigenschaften, zu deren Entwicklung die Mädchen nicht ermutigt wurden. Zur Phase der Initiation gehört heute etwa, eine Karriere aufzubauen, Beziehungen zu erproben oder die eigene Kreativität zu entwickeln. Frauen, die diese Phase in ihrer Jugend entbehren, finden es oft notwendig sie später nachzuholen.

Die späteren Lebensabschnitte können nur vollständig erfahren werden, wenn die Initiation abgeschlossen und ein individualisiertes Selbst entwickelt wurde. Die Phase der Liebe wird auch als Erfüllung bezeichnet und ist ein Lebensabschnitt von hoher Kreativität. Beziehungen vertiefen sich, und der Sinn für Verantwortung erwacht.

Eine Frau kann sich dann entscheiden, Kinder aufzuziehen oder an einer Karriere, einem Projekt oder einer guten Sache zu arbeiten. Eine Künstlerin oder Schriftstellerin erreicht vielleicht ihren reifen Stil. Die Produkte des Schöpferischen, seien es Kinder, Gedichte oder Organisationen, beginnen ein Eigenleben zu führen. Wenn sie unabhängig und anspruchsloser werden, ist das Stadium der Reife erreicht. Mit dem Alter kommt eine neue Initiation, die reflektierende, körperlich weniger aktive Phase, die aber durch die Einsichten der Erfahrung größere Tiefe erhält. Das Alter wird in der Hexenreligion sehr positiv als die Zeit angesehen, da Aktivität zu Weisheit geläutert ist. Es führt zu der letzten Initiation, dem Tod.

Diese fünf Phasen gliedern unser Leben, aber sie sind auch in jeder neuen Unternehmung und jedem schöpferischen Projekt erkennbar.

 
 

Zunehmen - Vollkommenheit - Abnehmen
Jungfrau - Mutter - Greisin
Entstehen - Sein - Vergehen

Im Internet gefunden

Das Licht der Nacht wächst, leuchtet und vergeht am Himmel während einer Frist von knapp 28 Tagen. Dieser sich ständig wiederholende Zyklus beschäftigt die Menschen seit ihren Anfängen. In dem steten Kreislauf erkannten sie eine Systematik, die man zu Berechnung der Zeit verwenden konnte (unser Monat hat seinen Namen vom Mond). Und diese sahen in der immerwährenden Erneuerung des Mondes auch ein Sinnbild für die

Erneuerung des Lebens, das entsteht, wächst, lebt, vergeht und wiedergeboren wird.

Die Mondin leuchtet aber nicht nur des Nachts mehr oder weniger stark - mal von Wolken, die sie verdecken abgesehen - sie übt auch eine Kraft auf die Natur aus. Ebbe und Flut, das Steigen und Fallen der Säfte in den Pflanzen und Bäume und nicht zuletzt der Zyklus der Frau hängt am Mond. Da der Körper des Menschen zu ca. 85 % aus Wasser besteht, bleibt es nicht aus, daß die Mondin auch auf uns einen Einfluß hat, der mal mehr mal weniger stark zu spüren ist.

Manche von uns haben bei Vollmond Schlafprobleme oder werden aggressiv, einige werden bei Neumond melancholisch und still. Nachweislich werden in Vollmondnächten mehr Kinder geboren als in den anderen Tagen des Zyklus. Und leider ist auch die Zahl der Verbrechen bei Vollmond höher als sonst.

Und... die Mondin fasziniert uns in einer Weise, die man nicht erklären kann. "Guter Mond, Du gehst so stille" schrieb Matthias Claudia und "Moonlight - die Nacht ist schön" sang in den Sechziger Jahren Ted Herold... Lieder, die die Schönheit und den friedlichen Einfluß des Mondlichts auf die Menschen beschreiben.

Es gibt kaum einen Menschen, der nicht seinen Blick zum Himmel erhebt, wenn die Mondin dort steht. Innerer Friede und Ruhe strahlt sie aus und bringt uns zum Nachdenken über die Werte des Lebens.

In der Religion der Wicca nimmt der Mond, der von ihnen als DIE MONDIN bezeichnet wird, einen großen Stellenwert ein.

DIE MONDIN ist das leuchtende Sinnbild der Göttin, die über uns wacht.

So wie auch sie ständig um uns ist, ist auch der Mond ständig am Himmel, nur daß man ihn eben nicht immer sieht. So wie sie sich in ihrem Zyklus verändert und immer wieder neu entsteht und vergeht, ist sie wie das Werden und Vergehen der Welt, die aus sich selbst neu geboren wird. Und sie ist das Prinzip des Weiblichen, das Leben schenkt und Fruchtbarkeit.

Die Namen, die die Göttin der Wicca hat, sind zum großen Teil Namen von Göttinnen, die in den babylonischen, griechischen, römischen und keltischen Kulturen mit dem Mond im Zusammemhang standen bzw. ihn als Sinnbild in der Darstellung hatten oder eben der Mond selbst waren.

Ihr gegenüber steht als männliches Prinzip die Sonne, die eigentlich der Sonne heißen sollte. In manchen Sprachen, z.B. in den romanischen ist die Sonne maskulin, während der Mond feminin ist.

Die Mondin, die von der Erde grade so weit entfernt ist, daß sie ihr nicht entfliehen oder auf sie herniederstürzen kann, ist auch ein Sinnbild für das kosmische Gleichgewicht.

Durch viele Kulturen hinweg, angefangen von den Babyloniern vor 4000 Jahren, über die Sumerer, die afrikanischen Stämme, die Maya und Azteken, die nordamerikanischen Ureinwohnern (Indianer und Eskimos), den Chinesen bis hin zu den Griechen und Römern kann man Mondkulte bzw. das Vorhandensein einer Mondgöttin oder eines Mondgottes nachweisen.

Die Babylonier waren es auch, die den ersten Kalender nach dem Mond schufen. Sie legten dabei die Geburt des Gottes Sin (=Mond) als Monatsbeginn fest, woraus im Jahreslauf zwölf Monate wurden.

Die Gelehrten der Babylonier waren der Meinung, daß, wenn der Mond schon die Periode der Ischtar verursachte, er auch Auswirkungen auf alle menschlichen Säfte hätte. Sie beobachteten das Meer mit seinem ewigen Spiel von Ebbe und Flut und sahen sich in ihrer Annahme bestätigt.

Etwa um Christi Geburt herum entstand ein anderer Kalender nach dem Mond, dessen Fragmente man im französischen Coligny fand. Auf den Bruchstüchen einer Bronzetafel waren mittels römischer Zahlen und Buchstaben sechzehn Spalten zu je 4 Monaten in einem Fünfjahreszyklus von 62 Mond-Monaten zusammengestellt. Zwei zusätzliche Tage wurden zur Angleichung an das Sonnenjahr eingeschoben. Die Forscher gehen davon aus, daß der Kalender von Druiden berechnet und gefertigt wurde.
Das Interessante daran ist, daß die Monate nach "dunkel" und "hell", "gut" und "schlecht" eingeteilt waren, die einzelnen Tage jeweils in "günstig" und "ungünstig".

Dies ist damit zu erklären, daß es damals - als es noch keine Straßenbeleuchtung gab, die die Nacht mancherortens zum Tag macht - in den Nächten um die Neumondin auch stockdunkel war. Nur das Licht der Sterne war da. Die Menschen fürchteten sich damals vor der Dunkelheit und vor den Dämonen, die in ihr umherstreiften. Wenn dann das Mondlicht wiederkehrte, wurden die Dämonen zurückgehalten und konnten nicht mehr so ungehindert wirken und schrecken. Vor allem bei den praktizierenden Hexen sind diese Unterscheidungen zwischen günstig und ungünstig für die Durchführung und Qualität der Zauber wichtig.