Jahresfeste
Der keltische Jahreskreis
Samhain:

Der vielleicht Unheimlichste, aber auch ein sehr interessanter Tag: Am letzten Vollmond vor November ist der Schleier, der unsere Welt von der Anderwelt trennt am dünnsten (besonders im Nebel). Das alte Jahr ist vorbei, der alte Gott stirbt, um durch die Göttin wiedergeboren zu werden. Es ist das Neujahr der alten Völker. Die Bewohner der Anderwelt, Feen und Elfen, kamen manchmal zu uns, und nahmen Menschenkinder, die sie für würdig befanden, mit in ihre Welt. Die Eltern hatten Angst und höhlten Kürbisse aus und schnitzten erschreckende Gesichter hinein. Dann wurde der Kürbis mit einer Kerze darin ans Fenster gestellt, um die Feen und Elfen abzuschrecken.
Die Nacht der Wesen der Anderwelt....

Dieser Brauch wird heute noch gefeiert und ist unter dem Namen "Halloween" bekannt.
Höhepunkt der medialen Energien ist der letzte Vollmond vor diesem Fest: sehr geeignet für Rituale.
Yul/Wintersonnenwende:

In dieser längsten Nacht des Jahres erfüllt sich das Versprechen der Wiedergeburt. Die Natur ringsherum ist augenscheinlich tot und regungslos. Die Wasser sind zu Eis erstarrt und regen sich nicht mehr, die Bäume stehen kahl und leblos in der stillen Natur. Der Schnee bedeckt alles, wie ein Leichentuch. Doch in dieser Nacht beginnt es wieder, die Göttin schenkt dem Gott neues Leben, er wird wiedergeboren. Die Dunkelheit ist gebannt, die Nächte werden kürzer und was Tod schien und verloren, wird wieder erwachen.
Imbolg:

Am letzten Vollmond vor Februar markiert dieses Fest die Neige des Winters. Die Tage sind erkennbar länger geworden, der junge Gott ist zum Knaben herangewachsen und seine Kraft ist in der Natur schon zu erkennen. Es ist die zeit der Erneuerung und der Reinigung. In jedem Haushalt wird eine einzelne Kerze von der Abenddämmerung bis zum Morgengrauen brennen gelassen. Bei den Kelten ist dies auch das Fest von Brigid, der Feuergöttin, die die Kraft des Schmiedens, der Poesie und der Heilung beherrscht.
Ostara:

Die Tag und Nachtgleiche im Frühjahr zeigt uns , das das Licht gewonnen hat. Die Göttin regt sich wieder und spendet der Erde Fruchtbarkeit. Der dunkle Winter hat verloren und muß nun seine Macht abgeben. Die Erde wird wiedergeboren und der Winter stirbt. Wieder liegen Leben und Tod nebeneinander und bedingen sich. Der Tod des einen ist das Leben des anderen, doch keiner verliert auf ewig, jeder kommt wieder, keiner herrscht auf ewig. Nun beginnt endgültig die Zeit des Jahres in dem Wachstum und unbändiges Leben herrschen. Der jugendliche Gott entfacht seine unbändige Kraft. Das Ei, das in dieser Zeit mit den bunten Farben des Frühlings versehen wird ist ein altes heidnisches das Symbol der Fruchtbarkeit . Der Brauch die Eier zu verstecken deutet auf den jugendlichen Schabernack des jungen Gottes.

Das Ei ist die Welt, der Kosmos, es ist die Perfektion an sich, es ist Verjüngung, Erneuerung und Wiedergeburt.
Das Vogelfest des Frühlings. Früh morgens ging das Volk hinaus, um nach Zugvögeln Ausschau zu halten. Wenn sie gesichtet wurden, wurde anschließend geschmaust und gefeiert. Die heutige Verbindung von Eiern und Küken zu dieser Zeit (Ostern) ist einer der vielen Überreste unserer alten Kultur.
Beltane:

Beltane ist das Fest der Großen Ehe, der großen Hochzeit. Der Gehörnte Gott ist nun erwachsen und die Göttin ist bereit seinen Samen zu empfangen. Somit ist er in ihr unsterblich, denn wenn er stirbt ist die Göttin bereit ihm wieder neues Leben zu schenken. Hier beginnt der große Kreislauf von zeugen, gebären, leben und sterben und wiedergeboren werden. Der Maibaum ist das Symbol für das Glied des Gottes und das Loch in der Erde in den der Maibaum gepflanzt wird das Symbol für die Scheide der Göttin..

Bei vielen Ritualen zu Beltane verteidigen die Frauen das Loch im Boden gegen die Männer die den Maibaum aufstellen wollen. Es ist kein Kampf der Geschlechter, sondern mehr ein Necken und fordern. Ein erotisches Spiel das die Sinne in Wallung bringen soll. Zu Beltane wird die Vereinigung gefeiert, doch nicht nur die körperliche, sondern auch auf allen anderen Ebenen. Wir vermählen uns mit unserem Innersten, mit den Anderwelten, die uns zu diesem Termin näher als üblich sind, mit unserer Mutter Erde und mit allen anderen Wesen zu denen wir uns hingezogen fühlen. Mit jedem Menschen mit dem wir eine Beziehung eingehen betreten wir ein Gebiet in dem wir uns selbst öffnen müssen und der andere sich öffnen muß. Dies erfordert Vertrauen und Vertrauen erfordert Sicherheit. Diese Sicherheit finden wir, indem wir uns in diesen Zeremonien mit Göttin und Gott verbinden sondern auch die seelische.


In letzten Vollmondnacht des April gingen unsere Vorfahren in eine Waldlichtung und entzündeten ein großes Feuer. Sie tanzten die ganze Nacht um das Feuer herum, sangen und tranken. Gegen den Sonnenaufgang verschwanden Pärchen und solche, die sich gefunden hatten im Wald und liebten sich
Sommeranfang:

Mitsommer oder die Sommersonnenwende ist der längste Tag im Jahr.

Zum einen ist es ein Feiertag der die volle Kraft des Lebens darstellt , auf der anderen Seite ist es auch der Tag nach dem die Tage wieder kürzer werden und uns vor Augen führt das wir unseren Lebenszenit auch mal überschreiten werden. An Mittsommer feiern wir die volle Kraft des Lebens aber wir gedenken auch der Sterblichkeit unser jetzigen Existenz.
Lughnasadh/Lamas:

Es wird kühler draußen, die ersten Feuer werden entzündet. Lamas ist ein Fest des Wachstums und der Reife. Wir gedenken des Wachsen des Getreides und wir erwarten die Ernte von allem was die Göttin für uns bereit hält. Die alten Kelten gedachten an diesem Fest des Kulturbringer und Sonnengottes Lug. Deshalb ist das Fest Lamas auch als Lughnasadh bekannt.

Erntedank:


Während Ostara das Licht ankündigt, so kündigt das Herbstäqinoktium die Dunkle Jahreszeit an. Der Gott bereitet sich aufs Sterben vor. Die Tage werden nun kürzer und viele werden uns verlassen und ins Schattenreich gehen. Doch der Gedanke an den Tod ist nicht mit Schrecken behaftet, denn die Alten wissen, das der Tod genauso zum Leben gehört wie die Geburt. Denn auch wenn die Felder jetzt leer und tot erscheinen so ist doch die Ernte eingebracht. Die Freizügigkeit der Göttin ist auf ihrem Höhepunkt angekommen, sie hat uns reich beschenkt. Der junge Wein ist am gären, die Speicher sind voll. Wir danken an diesem Tag für die Ernte auf den Feldern und für alles Gute was wir in diesem Jahr erlebt haben, deshalb ist dies ein Grund, zu feiern und zu tanzen. Mit diesem Tag schließt sich das Rad des Jahreskreises.