Das
Geheimnis der feinen Küche scheint darin zu liegen, dass sie um so
feiner ist, je mehr das aufgegessene Tier gequält wurde. Die alten Römer sollen Nachtigallenzungen besonders geschätzt haben - immerhin konnten sie sie noch nicht maschinell am Fließband herausreißen. Bei
der delikaten französischen Gänseleberpastete ließ sich
der Fortschritt aber nicht bremsen. |
Da stehen nun die Gänse, in langen Reihen, den Kopf mit einem Metallbügel festgeklemmt, ein Rohr tief in den Schlund gepresst, durch den pappiger Mais in den Magen getrieben wird. Das Ergebnis ist eine Krankheit, nämlich die grünlich-glitschige Fettleber, aber die eben ist die Basis für die berühmte Delikatesse, die man mit silbernem Besteck bei zarter Musik und Kerzenlicht zu sich nimmt. In Straßburg schmeckt sie angeblich am besten. Den Bedarf kann Frankreich allein längst nicht mehr decken. Gänsefabriken stehen in Israel, Polen und sonst wo, französisch klingende Etiketten werden nur draufgeklebt, um das Snob-Bewusstsein zu bedienen, das den Genuss erst zum Genuss macht. Über
den iranischen Kaviar wird berichtet, dass er dem lebenden Stör herausgeschnitten
wird, teils weil damit eine bessere Geschmacksnuance zu erreichen sei,
teils weil die Fischer Männchen und Weibchen nicht unterscheiden
können und erst beim Aufschneiden sehen, ob Eier im Bauch sind. Die
nutzlos aufgesäbelten Männchen werden wieder ins Meer geworfen.
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Gegen
Magenbeschwerden die im Tierversuch getestete Pille, zur guten Nacht das
im Tierversuch getestete Schlafmittel, am Morgen die im Tierversuch getestete
Tablette für das Kopfweh. ·
BSE lauert im Rind- und vielleicht auf im Lammfleisch, |
Arsen spielt
nicht nur in nostalgischen Krimis eine Rolle, sondern gehört auch
zum Trick-Repertoire früherer Pferdehändler. Kleine Dosen von
Arsenikalien nämlich verleihen dem Fell älterer Tiere Glanz,
ihren Formen eine gewisse "jugendliche" Rundlichkeit, für
ein paar Tage. |