Gedanken
einer Alkoholikerin

Ich trinke,
ich habe mein System dabei
ich will die Männer vergessen
die mich benutzen.

Ich trinke,
um das zu leisten was von mir erwartet wird
weil ich zu schwach bin um mich zu wehren,
Verzweiflung ist in mir und Traurigkeit.


Ich trinke,
ich will meine Leere nicht spüren,
ich trinke, um nicht denken zu müssen, um nicht in meinen Ängsten zu begegnen, ich trinke,
da ich die Verachtung, die mir entgegen schlägt,
ertragen muß,
weil ich mich prostituiere, weil ich mich selbst verachte,

ich trinke,
weil ich mich selber verachte, da schreie ich vor Wut - vor Angst,
ich will vergessen - ich lebe das Selbstentwertungsdrama,
darum trinke ich...

Es ist einfacher sich dem Gott zu ergeben als gegen ihn zu kämpfen...
darum trinke ich.
Für wen lebe ich denn? Wer wartet auf mich?
Wer beantwortet mir die vielen Fragen nach dem Sinn des Ganzen?
Wer trocknet meine Tränen?
Ich trinke, um meine Einsamkeit nicht zu spüren,
die in der Nacht so grausam ist.
Ich trinke, um die Dämonen zu vertreiben, die mir Angst machen.
Ich trinke, um mich zu fühlen.
Ich trinke,
um dem Delirium gewachsen zu sein.
Es kommt immer in der Stille der Nacht,
ist es da, wird die Macht des Alptraumes zur Realität.
Ich bin das Opfer,
darum trinke ich, darum habe ich mich ergeben,
denn der Alkohol nahm mir schon lange die Zukunft...
Ich trinke,
um meine Hoffnung leben zu können.


© Rita